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Kinder-Migrationsreport

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Die Vielschichtigkeit des Begriffs Migrationshintergrund wird durch die differenzierte<br />

Betrachtung des Migrationsstatus deutlich. <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

unterscheiden sich danach, ob sie in Deutschland geboren<br />

wurden (2. und 3. Generation) oder ob sie den Migrationsprozess selbst<br />

miterlebten (1. Generation), bzw. danach, ob sie die deutsche oder eine andere<br />

Staatsbürgerschaft besitzen. Auch wenn sich Aussagen zum Herkunftskontext<br />

von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund auf Grundlage der publizierten<br />

Daten ausschließlich auf eingebürgerte bzw. auf <strong>Kinder</strong> ausländischer<br />

Staatsangehörigkeit beziehen, verweist die Vielfalt der familialen Herkunftsländer<br />

doch auf die Heterogenität der Gruppe der <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

und auf unterschiedliche Migrations- und Lebensgeschichten<br />

von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund hin.<br />

3. Die Mehrheit der <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund ist in Deutschland<br />

geboren und die bundesrepublikanische Gesellschaft bildet für sie den<br />

bedeutendsten Sozialisationskontext.<br />

Da die Mehrheit der <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund in Deutschland geboren<br />

wurde, ist die bundesrepublikanische Gesellschaft für die meisten ein<br />

bedeutender Sozialisationskontext: Hier wachsen sie heran und hier vollzieht<br />

sich ihre Identitätsbildung. Die Kategorisierung von <strong>Kinder</strong>n in Gruppen<br />

mit und ohne Migrationshintergrund beinhaltet die Gefahr der<br />

Alterisierung eines großen Teils von in Deutschland lebenden <strong>Kinder</strong>n.<br />

1.3.2 Bewertung der Datenlage<br />

1. Für einen nicht unbedeutenden Teil der <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

ist die Bestimmung des familiären nationalen Hintergrundes nicht<br />

möglich.<br />

Eingebürgerte Mädchen und Jungen sowie <strong>Kinder</strong> ausländischer Staatsangehörigkeit<br />

können auf Basis der publizierten Daten ohne größere Schwierigkeiten<br />

familiären nationalen Hintergründen zugeordnet werden. Problematischer<br />

gestaltet sich die Zuweisung für in der Bundesrepublik geborene<br />

deutsche <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund. Herkunftsbezogene Aussagen<br />

können für einen nicht unbedeutenden Anteil von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund<br />

damit nicht getroffen werden. Zwar ist die Relationierung von<br />

in Deutschland geborenen Jungen und Mädchen mit familiären nationalen<br />

Herkunftskontexten – wie oben bereits angemerkt – vor dem Hintergrund<br />

der Alterisierung dieser <strong>Kinder</strong> durchaus kritisch zu beurteilen. Für spezifische<br />

Bereiche kann sich die Bestimmung eines familialen nationalen Herkunftskontextes<br />

jedoch auch als hilfreich erweisen. Im Zuge der Diskussionen<br />

um die Bildungsbenachteilung der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund<br />

verweisen ressourcenorientierte Ansätze etwa auf möglicherweise<br />

am Herkunftsland ausgerichtete Bildungsorientierungen von Eltern<br />

als einem unter weiteren Faktoren, der sich auf den Schulerfolg von<br />

<strong>Kinder</strong>n auswirken kann (vgl. Robbe 2009). Kenntnisse über die Verteilung<br />

familiärer nationaler Hintergründe von <strong>Kinder</strong>n im schulfähigen Alter<br />

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