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Kinder-Migrationsreport

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Richtigkeit der Informationsdefizit-Hypothese liefern Daten, nach denen<br />

die Bildungsaspirationen von Eltern mit Migrationshintergrund besonders<br />

hoch sind, wenn sie keine Erfahrungen mit dem deutschen Bildungssystem<br />

haben und „institutionelle Barrieren (...) in Form von Schulleistungen in nur<br />

sehr geringem Ausmaß wahrgenommen werden“ (ebd.). Dass türkische Eltern<br />

auch im Vergleich mit Eltern eines anderen Migrationshintergrundes<br />

bei gleicher sozialer Herkunft und gleichen Schulleistungen der <strong>Kinder</strong> die<br />

höchsten Bildungsaspirationen aufweisen, lässt sich durch die berücksichtigten<br />

Merkmale und Informationen nicht ausreichend aufklären. Hierfür erscheinen<br />

weitere Untersuchungen notwendig, die zusätzliche Faktoren prüfen,<br />

wie z.B. die Bedeutung von sozialen Netzwerken und Diskriminierungserfahrungen<br />

(ebd., S. 133).<br />

4.3.4 Ganztagsschule<br />

Nach der Definition der Kultusministerkonferenz (KMK) sind →Ganztagsschulen<br />

„Schulen, bei denen im Primar- und Sekundarbereich I:<br />

an mindestens drei Tagen in der Woche ein ganztägiges Angebot für die<br />

Schülerinnen und Schüler bereitgestellt wird, das täglich mindestens sieben<br />

Zeitstunden umfasst,<br />

an allen Tagen des Ganztagsschulbetriebs den teilnehmenden Schülerinnen<br />

und Schülern ein Mittagessen bereitgestellt wird,<br />

die Ganztagsangebote unter der Aufsicht und Verantwortung der Schulleitung<br />

organisiert und in enger Kooperation mit der Schulleitung durchgeführt<br />

werden sowie in einem konzeptionellen Zusammenhang mit dem<br />

Unterricht stehen“ (KMK 2011, S. 4f.).<br />

Mit der Einrichtung von Ganztagsschulen werden bildungs-, familien- und<br />

sozialpolitisch vor allem vier Ziele verfolgt (vgl. Klieme/Rauschenbach<br />

2011, S. 344 ff.):<br />

1. Individuelle Förderung im Hinblick auf Leistungen, Kompetenzen und<br />

Motivation der Schüler/innen<br />

2. Soziale Integration von benachteiligten Gruppen sowie von <strong>Kinder</strong>n<br />

mit Migrationshintergrund<br />

3. Ausbau der pädagogischen Praxis der Ganztagsangebote und Kooperationen<br />

mit externen Partnern<br />

4. Betreuung und erzieherische Versorgung zur Entlastung von Familien<br />

sowie zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.<br />

Der folgende Abschnitt bezieht sich auf die generelle Teilnahme von <strong>Kinder</strong>n<br />

mit und ohne Migrationshintergrund am Ganztagsangebot, ihre Teilnahme<br />

an unterschiedlichen Angebotsformen, die Bewertung des Angebots<br />

durch die Schüler/innen, Leistungseffekte wie Klassenwiederholungen und<br />

Schulnoten sowie Auswirkungen des Ganztagsschulbesuchs auf das Familienleben.<br />

Das heißt, es werden neben der deskriptiven Darstellung der<br />

Teilnahmehäufigkeit und -arten vor allem die Punkte 1 (Leistungen), 2<br />

(Chancengerechtigkeit und Integration) und 4 (Auswirkungen auf die Familien)<br />

berücksichtigt.<br />

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