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Kinder-Migrationsreport

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2.4 Ausblick<br />

2.4.1 Zusammenfassung der Befunde<br />

1. <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund unterscheiden sich in ihrem familiären<br />

Aufwachsen von <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund vor allem<br />

hinsichtlich der familienstrukturellen Rahmenbedingungen. Ihr Familienalltag<br />

und die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern ähneln<br />

hingegen weitgehend denen der <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund.<br />

Die Unterschiede zwischen <strong>Kinder</strong>n mit und ohne Migrationshintergrund in<br />

den familienstrukturellen Rahmenbedingungen und der Gestaltung des Familienalltags<br />

weisen darauf hin, dass Benachteiligungslagen von <strong>Kinder</strong>n<br />

mit Migrationshintergrund vor allem familienstrukturell bedingt sind, während<br />

sich auf der familialen Beziehungsebene keine ungünstigeren Entwicklungsbedingungen<br />

von <strong>Kinder</strong>n mit gegenüber <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund<br />

erkennen lassen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass die dargestellten<br />

Ergebnisse auf unterschiedlichen Datenquellen beruhen. Ergebnisse<br />

zu familienstrukturellen Rahmenbedingungen des Aufwachsens von<br />

<strong>Kinder</strong>n mit Zuwanderungsgeschichte gehen fast ausschließlich auf die amtliche<br />

Repräsentativstatistik des Mikrozensus zurück. Als jährliche Erhebung,<br />

die 1% der Bevölkerung erfasst und für die Auskunftspflicht zu Kernfragen<br />

besteht 80<br />

, ermöglicht nicht nur den Zugang zu einer großen Zahl<br />

von Befragten mit und ohne Migrationshintergrund. Sie beinhaltet auch<br />

keine systematischen Verzerrungen in der Verteilung von sozio-demografischen<br />

Merkmalen, wie sie in empirischen Erhebungen auf freiwilliger Basis<br />

häufig vorkommen. Beispielsweise sind in diesen untere und obere Einkommens-<br />

und Bildungsschichten oftmals unterrepräsentiert (vgl. Fuhr 2012,<br />

S. 550). Direkte Bezüge zwischen den Resultaten der familienstrukturellen<br />

Rahmenbedingungen und dem Familienalltag bzw. Familienbeziehungen von<br />

<strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund können vor diesem Hintergrund nicht<br />

hergestellt werden. Teilweise liefern jedoch bivariate Zusammenhänge und<br />

regressionsanalytische Auswertungen in den empirischen Studien Hinweise<br />

auf das Zusammenspiel familienstruktureller Gegebenheiten mit der Gestaltung<br />

des Familienlebens. Darüber hinaus lassen sich unter Bezug auf die<br />

Repräsentativstatistik aus Ergebnissen empirischer Untersuchungen Hypothesen<br />

ableiten, die in der Gesamtschau der Forschungsresultate eine gewisse<br />

Plausibilität beanspruchen können.<br />

80 Unter die freiwilligen Auskünfte „fallen neben der Mitteilung der Telekommunikationsnummer<br />

die Angaben zu Wohn- und Lebensgemeinschaften, zum Wohnsitz und zur Erwerbsbeteiligung<br />

ein Jahr vor der Erhebung, zum Bestehen und zur Höhe einer Lebensversicherung, zum<br />

Gesundheitszustand sowie zum Teil zur gegenwärtigen (Haupt-) Erwerbstätigkeit. Freiwillig<br />

sind auch die Angaben ausländischer Personen zu den im Ausland lebenden <strong>Kinder</strong>n, Ehepartnern<br />

oder Eltern“ (vgl. Landesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit<br />

Nordrhein-Westfalen (LDI); www.ldi.nrw.de/mainmenu_Datenschutz/submenu_Datenschutz<br />

recht/Inhalt/Statistik/Inhalt/04_04_25_Mikrozensus/Mikrozensus.php).<br />

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