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Kinder-Migrationsreport

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samen Familienprogramm, auch dies trifft gleichermaßen auf <strong>Kinder</strong> mit<br />

und ohne familiäre Zuwanderungsgeschichte zu.<br />

Jungen und Mädchen mit türkischem Migrationshintergrund treiben vor<br />

allem im Vergleich zu <strong>Kinder</strong>n mit russischem sowie einem Migrationshintergrund<br />

der EU-27-Mitgliedsstaaten seltener Sport zusammen mit den Eltern,<br />

besuchen jedoch häufiger gemeinsam andere Familien. Für <strong>Kinder</strong> mit<br />

einem Migrationshintergrund der EU-27-Mitgliedsstaaten gehören im Vergleich<br />

etwas häufiger Ausflüge zum Familienprogramm. Einzig unter der<br />

Differenzierung des familialen nationalen Hintergrundes deuten sich Geschlechterunterschied<br />

an: So treiben Mädchen mit russischem und türkischem<br />

Migrationshintergrund im Vergleich zu den Jungen dieser Gruppe<br />

weniger Sport mit der Familie, auch Ausflüge sind bei ihnen seltener Bestandteil<br />

des Familienprogramms.<br />

13. Ab dem sechsten Lebensjahr nehmen die gemeinsamen Familienaktivitäten<br />

sowohl bei <strong>Kinder</strong>n mit als auch bei Jungen und Mädchen ohne<br />

Migrationshintergrund tendenziell ab.<br />

Bis auf die Ausnahme der Karten-und Brettspiele sowie des gemeinsamen<br />

Fernsehens bestätigt sich dieser Befund für alle erhobenen Freizeitkategorien<br />

sowohl für <strong>Kinder</strong> mit als auch für <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund.<br />

Damit deuten sich ab dem sechsten Lebensjahr in beiden Gruppen beginnende<br />

Ablösungsprozesse von der Familie an, die vor dem Hintergrund<br />

einer zunehmenden schulischen Einbindung sowie der damit verbundenen<br />

Erschließung neuer Lebenswelten und sozialer Beziehungen betrachtet<br />

werden müssen (vgl. auch Kapitel 5).<br />

14. Die Erziehungsstile, die <strong>Kinder</strong> unter 9 Jahren im Elternhaus erfahren,<br />

unterscheiden sich nicht nach dem Migrationshintergrund. Am deutlichsten<br />

variiert das Erziehungsverhalten von Eltern mit dem Alter der<br />

<strong>Kinder</strong>: Die Erziehungsstile ändern sich ab dem 6. Lebensjahr.<br />

Jeweils zwei Drittel der Jungen und Mädchen aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte<br />

erfahren durch ihre Eltern eine kindzentrierte bzw. autoritär-orientierte<br />

Erziehung. Ein Fünftel wächst mit einem autoritativ-orientierten<br />

Erziehungsstil auf. Weniger von Bedeutung ist eine laissez-faire-<br />

Orientierung, die in der Erziehung von etwas über einem Zehntel richtungsweisend<br />

ist. Gleiche Relationen ergeben sich auch für <strong>Kinder</strong> ohne<br />

Migrationshintergrund. Unterschiede zwischen den Geschlechtern und sozialen<br />

Schichten sind wenig ausgeprägt. Ein deutlicher Zusammenhang<br />

zeigt sich hingegen zwischen dem Alter der <strong>Kinder</strong> und dem elterlichen Erziehungsverhalten.<br />

So nehmen ab dem sechsten Lebensjahr autoritativ- und<br />

laissez-faire-orientierte Erziehungsstile zu Gunsten autoritär-orientierter<br />

bzw. kindzentrierter Erziehungsmuster ab. Da in diesem Alter üblicherweise<br />

der Eintritt in die Schule erfolgt, kann davon ausgegangen werden, dass<br />

sich das elterliche Erziehungsverhalten mit den dadurch verbundenen neuen<br />

Entwicklungsaufgaben für die <strong>Kinder</strong> verändert.<br />

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