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Kinder-Migrationsreport

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schiedlicher Bildungsniveaus bestehen (vgl. Abbildung A-2.7; ebd. S. 23). 50<br />

Das heißt, dass in Familien mit mindestens einem Elternteil mit türkischem<br />

Migrationshintergrund <strong>Kinder</strong>n auch dann seltener als in den anderen Herkunftsgruppen<br />

vorgelesen oder Geschichten erzählt werden, wenn sie einen<br />

hohen Bildungsstatus haben. In Haushalten mit einem niedrigen Bildungsstatus,<br />

in denen Eltern einen Migrationshintergrund aus dem ehemaligen<br />

Jugoslawien und aus Osteuropa/Russland haben, wird <strong>Kinder</strong>n fast genauso<br />

häufig oder sogar etwas häufiger vorgelesen, wie in Haushalten gleicher<br />

Herkunft mit einem hohen Bildungsniveau (94% bzw. 83% gegenüber 92%<br />

bzw. 90%). Demgegenüber finden sich in Haushalten mit Eltern einer familialen<br />

Herkunft aus West-/Südeuropa und der Türkei deutlich höhere Anteile<br />

häufigen Vorlesens, wenn sie zur hohen statt zu einer niedrigen Bildungsschicht<br />

gehören (82% bzw. 63% gegenüber 65% bzw. 45%).<br />

Geschlechterunterschiede werden in der zitierten Veröffentlichung nicht<br />

systematisch für alle Herkunftsgruppen dargestellt. In der Vorlese-Studie<br />

2010 wird jedoch danach gefragt, ob Väter mit einem Migrationshinter-<br />

51<br />

grund aus der Türkei oder aus arabischen Ländern vorwiegend Söhnen<br />

und nicht Töchtern vorlesen oder Geschichten erzählen. Die Analyse zeigt,<br />

dass in beiden Gruppen Väter Mädchen und Jungen die gleiche Aufmerksamkeit<br />

widmen (ebd., S. 15).<br />

Unter einer außerhäuslichen Freizeitperspektive zählen das Spazierengehen<br />

und die Besuche anderer Familien zu den Favoriten in Familien mit Migrationshintergrund.<br />

Kulturelle Aktivitäten, wie der Besuch von Museen oder<br />

dem Theater, spielen hingegen eine geringe Rolle (vgl. Abbildung 43). Unterschiede<br />

zwischen Jungen und Mädchen in den außerhäuslichen Familienaktivitäten<br />

fallen gering aus. Erneut werden allerdings altersspezifische Differenzen sichtbar:<br />

Außerhäusliche Unternehmungen mit der Familie werden in der Altersgruppe<br />

der 6- bis 8-Jährigen mit Migrationshintergrund insgesamt weniger.<br />

Unterschiede zwischen <strong>Kinder</strong>n mit und ohne Migrationshintergrund<br />

lassen sich in den genannten Dimensionen nicht feststellen.<br />

50 Aufgrund der teilweise geringen Fallzahlen in den einzelnen Bildungsgruppen sind die Ergebnisse<br />

mit Vorsicht zu interpretieren.<br />

51 In der Gruppe der Väter mit türkischem Migrationshintergrund wurden 15, in der Gruppe mit<br />

arabischer Herkunft lediglich 22 Väter befragt.<br />

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