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Kinder-Migrationsreport

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15. Die Mehrheit der 6- bis 8-jährigen <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

wird von den Eltern bereits durch gemeinsames Lernen auf den Schuleintritt<br />

vorbereitet und auch das gemeinsame Lernen nach dem Schuleintritt<br />

findet in der Mehrheit der Familien täglich bzw. mehrmals die<br />

Woche statt. Für <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund trifft dies allerdings<br />

noch etwas häufiger zu. Geschlechter- und Schichtunterschiede<br />

sind bei <strong>Kinder</strong>n mit Zuwanderungsgeschichte weniger ausgeprägt als<br />

bei <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund.<br />

Eltern von vier Fünftel der 6- bis 8-jährigen <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

engagieren sich bereits vor dem Schuleintritt durch gemeinsames Lernen<br />

und unter Rückgriff auf verschiedene Hilfsmittel für eine erfolgreiche<br />

Bildungslaufbahn ihrer <strong>Kinder</strong>. Im Vergleich zu den <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund<br />

wird das gemeinsame Lesen, Geschichten erzählen oder<br />

Wortspiele spielen etc. in der Gruppe mit Migrationshintergrund jedoch<br />

von einem geringeren Anteil häufig eingesetzt, d.h. täglich oder mehrmals<br />

die Woche. Mädchen profitieren mehr als Jungen von der Vorbereitung auf<br />

die Schule und <strong>Kinder</strong> der höheren sozialen Schichten mehr als die der<br />

niedrigeren Schichten, wobei in beiden Fällen die Unterschiede in der<br />

Gruppe der <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund deutlicher ausfallen. Allerdings<br />

wird auch von den zu den niedrigeren sozialen Schichten zählenden<br />

<strong>Kinder</strong>n mit und ohne Migrationshintergrund immer noch etwa die Hälfte<br />

häufig und durch vielfältige Mittel auf den Schuleintritt vorbereitet.<br />

Die hinsichtlich der Vorbereitung auf den Schuleintritt beschriebenen<br />

Tendenzen setzen sich beim schulbegleitenden Lernen fort. Eltern der niedrigeren<br />

sozialen Schichten geben jedoch häufiger als jene aus der Mittel-<br />

und aus höheren Sozialschichten an, jeden Tag bzw. mehrmals die Woche<br />

mit ihrem Kind für die Schule zu lernen. Insgesamt verweisen die schichtdifferenzierten<br />

Daten darauf, dass – unabhängig vom Migrationshintergrund<br />

– im Familienleben von <strong>Kinder</strong>n, die niedrigeren sozialen Schichten<br />

angehören, Schule schwerpunktmäßig nach dem Schuleintritt einen besonderen<br />

Stellenwert im Familienleben erhält. Jungen und Mädchen der Mittelschicht<br />

und aus höheren sozialen Schichten haben hingegen vor allem Gelegenheit,<br />

sich mit Unterstützung der Eltern auf den Schulbeginn vorzubereiten.<br />

Daten des LBS-<strong>Kinder</strong>barometers verweisen darauf, dass 9- bis 12-Jährige<br />

mit einer Zuwanderungsgeschichte das väterliche Engagement, das<br />

Kind zum Lernen zu ermuntern sowie ihm etwas beizubringen, sowie das<br />

Interesse des Vaters an den Schulleistungen häufiger als solche ohne Migrationshintergrund<br />

als „zu viel“ empfinden.<br />

16. Die Mehrheit der unter 13-Jährigen mit Migrationshintergrund verständigt<br />

sich mit den Eltern und – zu noch höheren Anteilen – mit ihren<br />

Geschwistern in deutscher Sprache. <strong>Kinder</strong>, die niedrigeren sozialen<br />

Schichten angehören, die zur 1. Migrantengeneration zählen oder einen<br />

türkischen Migrationshintergrund haben, wenden die deutsche Sprache<br />

seltener als <strong>Kinder</strong> der jeweiligen Vergleichsgruppen an.<br />

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