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Kinder-Migrationsreport

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e) Armut<br />

Deutlich unterscheiden sich <strong>Kinder</strong> der 1. sowie der 2. bzw. 3. Migrantengeneration<br />

hinsichtlich ihrer Armutsbetroffenheit sowie ihres Armutsrisikos.<br />

Im Vergleich zu Jungen und Mädchen, die selbst migrierten, sind <strong>Kinder</strong><br />

mit Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren wurden, deutlich<br />

seltener arm und leben auch deutlich seltener an der Schwelle zur Armut.<br />

Von einer Annäherung an 0- bis 14-Jährige ohne Migrationshintergrund<br />

kann in diesem Zusammenhang dennoch nicht gesprochen werden, denn<br />

<strong>Kinder</strong> der 2. bzw. 3. Migrantengeneration sind immer noch mehr als doppelt<br />

so häufig von Armut betroffen bzw. leben mehr als doppelt so häufig<br />

in einer armutsnahen Lebenslage als <strong>Kinder</strong> ohne familiäre Zuwanderungsgeschichte<br />

(vgl. Abbildung 28).<br />

Abbildung 28: 0- bis 14-jährige <strong>Kinder</strong> der 1. und 2. bzw. 3. Generation<br />

nach ihrer Armutsbetroffenheit und ihres Armutsrisikos,<br />

2009 (in %)<br />

Quelle: Mikrozensus 2009, N = 10,7 Mio.; eigene Berechnung und Darstellung<br />

f) Einflüsse auf soziale Risiken und Chancen von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund<br />

im Generationenvergleich<br />

Die Regressionsanalyse belegt, dass die Zugehörigkeit von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund<br />

zur 1. Generation die Chance, ohne Armut zu leben,<br />

gegenüber <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund um etwa zwei Drittel mindert<br />

(vgl. Tabelle A-2.8). Geringere Effekte ergeben sich für <strong>Kinder</strong> in der<br />

Gruppe der 2. und 3. Generation, sie haben eine um 35% geringere Chance<br />

als <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund, nicht von Armut betroffen zu sein.<br />

Mit der Möglichkeit, die Aussicht auf eine Lebenslage ohne Armut um das<br />

6-Fache zu erhöhen, spielt wiederum die Erwerbstätigkeit eines Elternteils<br />

die größte Rolle. Der Einfluss eines hohen gegenüber einem niedrigen Bildungsniveau<br />

der Eltern erhöht die Chance um den Faktor 2,7. Die <strong>Kinder</strong>zahl<br />

in der Familie erhält gegenüber 1-Kind-Familien in Lebenskonstellationen<br />

mit 3 sowie mit 6 und mehr <strong>Kinder</strong>n einen armutsfördernden Einfluss.<br />

In 2- und 3-Kind-Familien erweist sich das Armutsrisiko als größer<br />

als in Einzelkindfamilien, in Familien mit 6 und mehr <strong>Kinder</strong>n verdoppelt<br />

sich das Armutsrisiko. Auch das Aufwachsen bei Alleinerziehenden und in<br />

nicht-ehelichen bzw. gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften bringt<br />

56<br />

1. Generation<br />

2. bzw. 3. Generation<br />

<strong>Kinder</strong> ohne<br />

Migrationshintergrund<br />

8<br />

13<br />

16<br />

24<br />

Armutsbetroffenheit Armutsgefährdung<br />

29<br />

37

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