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Kinder-Migrationsreport

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) Geschwister<br />

Das im öffentlichen Diskurs vielfach konstruierte Bild der migrantischen<br />

Großfamilie lässt sich auf Grundlage der vorliegenden Datenbasis nicht<br />

bestätigen. Die Mehrheit der 0- bis 14-jährigen <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

lebt – wie auch die Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund –<br />

mit einem weiteren Geschwister-Kind in der Familie (vgl. Abbildung 7). 17<br />

Fast ein Viertel wächst in Familien mit drei <strong>Kinder</strong>n, ein Fünftel als Einzelkind<br />

auf. <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund leben hingegen etwas häufiger<br />

als Einzelkinder in der Familie und haben seltener zwei und mehr Geschwister.<br />

Abbildung 7: 0- bis 14-jährige <strong>Kinder</strong> mit und ohne Migrationshintergrund<br />

nach Geschwisterzahlen, 2009 (in %)<br />

<strong>Kinder</strong> mit<br />

Migrationshintergrund<br />

<strong>Kinder</strong> ohne<br />

Migrationshintergrund<br />

21<br />

27<br />

Einzelkind 2-Kind-Familie 3-Kind-Familie<br />

4-Kind-Familie 5-Kind-Familie 6- und mehr-Kind-Familie<br />

Quelle: Mikrozensus 2009, N = 10,7 Mio.; eigene Berechnung und Darstellung<br />

c) Der Bildungshintergrund im Elternhaus<br />

Im Diskurs um die Bildungschancen von Schülerinnen und Schülern mit<br />

Migrationshintergrund wird häufig auf die Bedeutung der Familie verwiesen.<br />

Fokussiert wird in diesem Zusammenhang das Bildungsniveau der Eltern,<br />

dem im Rahmen kindlicher Entwicklung eine wichtige Funktion für<br />

die Herausbildung „kulturellen Kapitals“ (vgl. Bourdieu 1983) zugesprochen<br />

wird. Ein niedriges Bildungsniveau in der Familie wird vor diesem<br />

Hintergrund im 3. Bildungsbericht als kulturelle Risikolage für <strong>Kinder</strong> bezeichnet<br />

(Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2010, S. 6).<br />

Nach einer Klassifikation des familialen Bildungsniveaus auf der Grundlage<br />

des internationalen Standards →ISCED 97 18<br />

lebt gut ein Viertel der 0-<br />

bis 14-Jährigen mit Migrationshintergrund in einem Elternhaus mit hohem<br />

Bildungsniveau (vgl. Abbildung 8).<br />

Knapp die Hälfte der Jungen und Mädchen<br />

mit Migrationshintergrund hat Eltern mit einem mittleren Bildungsstatus<br />

und rund ein Viertel der <strong>Kinder</strong> kommt aus einem Elternhaus mit nied-<br />

17 Im Mikrozensus zählen neben leiblichen Geschwistern auch Stief-, Pflege- und Adoptivkinder<br />

zu den Geschwistern. Berücksichtigt werden ausschließlich innerhalb des Haushalts lebende<br />

Geschwister. Zu berücksichtigen ist, dass es sich bei der Erhebung der Geschwisterzahl um<br />

eine Momentaufnahme zum Interviewzeitpunkt handelt, die sich im Zuge der Familienplanung<br />

noch verändern kann (vgl. Statistisches Bundesamt 2011a, S. 13).<br />

18 Im Falle von Elternpaaren wird der familiale Bildungshintergrund in Anlehnung an den höchsten<br />

Bildungs- und Berufsabschluss eines Elternteils bestimmt. Die ISCED 97 Klassifikation<br />

ermöglicht eine Kategorisierung des familialen Bildungsniveaus in niedrig, mittel und hoch.<br />

43<br />

49<br />

23<br />

18<br />

8<br />

32<br />

1<br />

4 1<br />

31

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