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Kinder-Migrationsreport

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Gruppe der „Minderheiten“, also für <strong>Kinder</strong>, die eine <strong>Kinder</strong>krippe bzw.<br />

keinen <strong>Kinder</strong>garten besuchen.<br />

Die unterschiedlichen Definitionen des Migrationshintergrundes sowie<br />

die unterschiedlichen Stichprobengrößen und -zusammensetzungen in den<br />

Studien schränken einerseits die Vergleichbarkeit der Ergebnisse ein und<br />

sind andererseits der Grund für divergierende Ergebnisse.<br />

4. Die Datenlage zu sprachbezogenen Segregationsprozessen in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

ist unzureichend.<br />

Die amtliche Statistik berücksichtigt bei der Darstellung der sprachorientierten<br />

Verteilung von <strong>Kinder</strong>n auf Betreuungseinrichtungen ausschließlich<br />

Daten für größere Areale, wie Bundesländer. Um beispielsweise den Bedarf<br />

einer additiven Sprachförderung feststellen und konzeptionell in quartiersbezogene<br />

Maßnahmen einbeziehen zu können, sind jedoch kleinräumige<br />

Analysen erforderlich. Zudem misst der Indikator „familiäre Sprachpraxis“<br />

sprachliche Fähigkeiten nur sehr unzureichend und kann letztlich nicht zuverlässig<br />

Auskunft über die Sprachbeherrschung im Deutschen geben. Darüber<br />

hinaus stellt sich angesichts von Forschungsergebnissen zum positiven<br />

Einfluss von Zweisprachigkeit auf die mentale Entwicklung (vgl. u.a.<br />

Uslucan 2005; Hammes-Di Bernardo 2011) die Frage, ob nicht derartige<br />

Themen intensiver untersucht werden sollten, um auch in diesem Kontext<br />

Fördermaßnahmen entwickeln zu können.<br />

3.4.3 Forschungsbedarf<br />

1. Erforschung der Einflussfaktoren auf die Unterrepräsentanz von <strong>Kinder</strong>n<br />

mit Migrationshintergrund in der <strong>Kinder</strong>tagesbetreuung.<br />

Der vorliegende Forschungsbedarf leitet sich aus differierenden Betreuungsquoten<br />

der <strong>Kinder</strong> mit und ohne Migrationshintergrund ab. Um diese<br />

Ungleichheit in der Praxis abzubauen, sind weitere differenzierte Daten erforderlich,<br />

die Einblick in hierfür relevante Einflussfaktoren benennen.<br />

Bedarf besteht deswegen zum einen in einer stärkeren Konzentration der<br />

Forschung auf die Zielgruppe der <strong>Kinder</strong> mit Zuwanderungsgeschichte.<br />

Vor allem die unter 3-Jährigen mit Migrationshintergrund, die die niedrigste<br />

Betreuungsquote aufweisen, wurden in der Forschung bislang vernachlässigt.<br />

Zum anderen sind die Forschungsfragen über die Bedeutung sozialdemografischer<br />

und familienstruktureller Rahmenbedingungen hinaus zu erweitern,<br />

z.B. im Hinblick darauf, welche Bedeutung Kosten der <strong>Kinder</strong>betreuung,<br />

die familiale Bindung oder traditionelle bzw. kulturelle Orientierungen<br />

für die (Nicht-)Inanspruchnahme unterschiedlicher Betreuungsformen<br />

haben (vgl. Sulzer 2013). Auch die Rolle des knappen Platzangebots im<br />

U3-Bereich ist noch nicht ausreichend geklärt. Hier bleibt abzuwarten, wie<br />

die Entwicklung nach dem Rechtsanspruch 2013 auf einen Krippenplatz<br />

und nach einem weiteren Platzausbau aussehen wird.<br />

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