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Kinder-Migrationsreport

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Wird die Einbindung von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund in organisierte<br />

Gruppen und Vereine nach deren Zuwanderungsgeneration unterschieden, so<br />

lassen sich zwischen den <strong>Kinder</strong>n der 3. Generation sowie der 2. einseitigen<br />

Migrantengeneration nur geringfügige Unterschiede zu <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund<br />

erkennen (vgl. Abbildung A-5.3). Dabei liegt der Anteil<br />

der <strong>Kinder</strong>, die der 2. Generation zugeordnet werden und nur einen Elternteil<br />

mit Migrationshintergrund haben, meist geringfügig unter dem der <strong>Kinder</strong><br />

der 3. Generation, die in manchen Vereinen noch etwas häufiger als<br />

<strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund aktiv sind. <strong>Kinder</strong> der 2. Zuwanderungsgeneration,<br />

die zwei Elternteile mit Migrationshintergrund haben, sind<br />

am wenigsten von allen Gruppen in den unterschiedlichen Vereinen und<br />

Gruppen aktiv. Lediglich bei den kirchlichen und religiösen Gruppen erreichen<br />

sie im Alter von 13 bis 14 Jahren höhere Anteile als die <strong>Kinder</strong> der<br />

anderen Generationengruppen. Dabei ist der Abstand zu <strong>Kinder</strong>n der 3.<br />

Generation relativ gering, aber gegenüber jenen der 2. einseitigen Generation<br />

liegt er bei 18 Prozentpunkten. 186<br />

Die Aktivitäten in den Sportvereinen<br />

nehmen bei <strong>Kinder</strong>n der 2. beidseitigen Migrantengeneration ebenfalls zu<br />

Die Differenzierung nach Geschlecht weist auf teilweise deutliche Unterschiede<br />

in der Vereins- und Gruppenteilnahme von Mädchen und Jungen mit<br />

Migrationshintergrund hin (vgl. Tabellen A-5.11 bis A-5.13): In Sportvereinen<br />

sind in allen Altersgruppen vorrangig Jungen aktiv, in musikbezogenen,<br />

darstellenden und religiösen Vereinen bzw. Gruppen eher Mädchen. Tendenziell<br />

verringern sich diese Differenzen mit zunehmendem Alter jedoch<br />

bzw. erhöhen sich bei den 9- bis 12-Jährigen nur vorübergehend, wie der<br />

Vergleich mit Aktivitäten der 13- und 14-Jährigen zeigt.<br />

Diese Resultate stimmen weitgehend mit den Ergebnissen zur Gruppe<br />

der <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund überein. Lediglich die Teilnahme<br />

an Aktivitäten in Sportvereinen unterscheidet sich bei Mädchen und Jungen<br />

ohne Migrationshintergrund kaum, anders als bei jenen mit Migrationshintergrund<br />

(vgl. Tabellen A-5.11 bis A-5.13).<br />

Die Analyse der am häufigsten genannten Vereins- und Gruppenaktivitäten<br />

von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund nach deren Schichtzugehörigkeit<br />

belegt für alle Altersgruppen, dass geringe (Aus-)Bildungs- und Einkommensressourcen<br />

der Eltern mit einem eingeschränkten Zugang zu organi-<br />

sierten Freizeittätigkeiten einhergehen (vgl. Abbildung 137). 187<br />

Der Ab-<br />

stand zu <strong>Kinder</strong>n der Mittelschicht und zu höheren Sozialschichten erreicht<br />

bei Sportvereinen und Musikvereinen/Chören teilweise fast 30 Prozentpunkte,<br />

bei letzteren liegt er in der Altersgruppe der 13- und 14-Jährigen<br />

sogar darüber. <strong>Kinder</strong> der Mittelschicht unterscheiden sich in dieser Alters-<br />

186 Zu berücksichtigen ist, dass die Ergebnisse zur 1. Migrantengeneration bei den 6- bis 8-<br />

Jährigen und den 13- bis 14-Jährigen aufgrund der geringen Fallzahlen nicht verallgemeinert<br />

werden können.<br />

187 Im Projekt Medien, Kultur und Sport bei jungen Menschen (MediKuS) des DJI und des DIPF,<br />

in dem 2011/2012 eine Zusatzbefragung von 4.931 9- bis 24-Jährigen des AID:A-Datensatzes<br />

erfolgte, wird jedoch darauf hingewiesen, dass <strong>Kinder</strong> mit „niedrigem kulturellen Kapital“ von<br />

allen Vergleichsgruppen (mittleres und hohes kulturelles Kapital) den höchsten Anteil bei den<br />

„ausschließlich selbstorganisierten“ Aktivitäten erreichen.<br />

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