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Kinder-Migrationsreport

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6. Faktoren, die die Nutzung der institutionellen <strong>Kinder</strong>betreuung durch<br />

3- bis 6-jährige <strong>Kinder</strong> beeinflussen, liegen in soziodemografischen sowie<br />

familialen Merkmalen und sind abhängig von angebotsstrukturierenden<br />

regionalen Rahmenbedingungen.<br />

Für die Chance, eine institutionelle Betreuung in Anspruch zu nehmen, ist<br />

der Einfluss des Alters des Kindes und der bundeslandspezifischen Betreuungsquote<br />

am größten. Das heißt, je älter ein Kind und je besser das<br />

Angebot und dessen Akzeptanz im Bundesland sind, desto eher besucht ein<br />

Kind den <strong>Kinder</strong>garten. Auch eine geringe Anzahl von Geschwistern, die<br />

Herkunft aus einem Elternhaus mit einem hohen Bildungs- und Einkommensniveau<br />

erhöhen die Chance einer institutionellen <strong>Kinder</strong>betreuung.<br />

Diese Einflussfaktoren spielen bei <strong>Kinder</strong>n mit sowie ohne Migrationshintergrund<br />

eine Rolle.<br />

7. Der Migrationshintergrund hat neben weiteren Einflussfaktoren auf die<br />

Inanspruchnahme frühkindlicher Bildungs- und Betreuungseinrichtungen<br />

durch <strong>Kinder</strong> im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt einen eigenständen,<br />

wenn auch relativ schwachen Einfluss.<br />

Im Vergleich zu <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund haben jedoch <strong>Kinder</strong><br />

mit Eltern, die aus Drittstaaten zugewandert sind, eine deutlich geringere<br />

Chance, einen <strong>Kinder</strong>garten zu besuchen, als <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund,<br />

die genauso alt sind wie sie, genauso viele Geschwister haben, im<br />

gleichen Bundesland leben und aus einem Elternhaus gleicher sozialer Herkunft<br />

kommen.<br />

3.4.2 Bewertung der Datenlage<br />

1. Die amtliche <strong>Kinder</strong>- und Jugendhilfestatistik liefert wichtige Daten zur<br />

Beschreibung von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund in der institutionellen<br />

Betreuung. Ihr Migrationskonzept erlaubt aber keine Differenzierung<br />

nach Herkunftsländern und nach Migrantengenerationen.<br />

Zur Beschreibung der Inanspruchnahme von institutioneller <strong>Kinder</strong>tagesbetreuung<br />

(und <strong>Kinder</strong>tagespflege) stellt die amtliche <strong>Kinder</strong>- und Jugendhilfestatistik<br />

die wichtigste Datenquelle dar. Ein Zuwanderungskonzept, welches<br />

sich an der aktuellen Migrationsrealität orientiert, wurde ab 2006 eingeführt<br />

und ermöglichte es, Betreuungsquoten für <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

auszuweisen, die ab dem Erhebungsjahr 2008 veröffentlicht<br />

wurden. Davor lieferten von 1990 bis 2004 Sonderauswertungen des Mikrozensus<br />

Daten über die Anteile der Betreuungsbeteiligung ausländischer<br />

und deutscher <strong>Kinder</strong> im Elementarbereich, erhoben über den Indikator<br />

„Staatsbürgerschaft“. 117<br />

117 Dieser konzeptionelle Zugang ist insofern problematisch, da beispielsweise Aussiedlerkinder,<br />

die zwar die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, aber aus Osteuropa stammen, nicht als<br />

161

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