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Kinder-Migrationsreport

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wusst und eigenverantwortlich zu meistern und ihnen gleiche Chancen wie<br />

<strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund zur Bewältigung der anstehenden<br />

Entwicklungsaufgaben im Lebensverlauf zu eröffnen. Die Daten dieses<br />

Berichts weisen allerdings darauf hin, dass das Raster „mit Migrationshintergrund“<br />

zu grob ist, um Ressourcen, Potenziale und Förderbedarfe<br />

differenziert zu benennen. Relevante Differenzlinien ergeben sich nach den<br />

dargestellten Befunden vor allem danach, welcher Zuwanderungsgeneration<br />

die <strong>Kinder</strong> angehören, ob sie ein oder zwei Elternteile mit Migrationshintergrund<br />

haben, aus welchem Land ihre Familien zugewandert und wie sie<br />

sozial und bildungsspezifisch innerhalb der Gesellschaft positioniert sind.<br />

Auch regionale und geschlechtsspezifische Differenzen konturieren Lebenslagen<br />

und Lebenswelten von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund.<br />

6.2 Heterogene Gruppen – heterogene<br />

Lebenslagen und Lebenswelten<br />

6.2.1 Generationenzugehörigkeit und Migrationshintergrund eines oder<br />

beider Elternteile<br />

Ergebnisse zu den Lebenslagen und Alltagswelten von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund<br />

machen deutlich, dass es eine Rolle spielt, ob diese den<br />

familiären Migrationsprozess selbst mit erlebt haben (1. Generation) oder<br />

ob sie bereits in Deutschland geboren sind und mindestens ein Eltern- oder<br />

Großelternteil zugewandert ist (2. bzw. 3. Generation). Auch ob nur ein<br />

Elternteil einen Migrationshintergrund hat oder ob dies für beide gilt, hat<br />

einen Einfluss auf die Lebensbedingungen und auf gesellschaftliche Teilhabechancen<br />

von Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund.<br />

<strong>Kinder</strong> der 1. Zuwanderungsgeneration leben zu einem ähnlich großen Anteil<br />

wie <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund in einer Familie mit einem hohen<br />

elterlichen Berufs- und Bildungsniveau. Gleichzeitig ist aber der Anteil von<br />

Mädchen und Jungen der 1. Generation, die in Familien mit einem niedrigen<br />

Bildungsniveau leben, mehr als viermal so hoch als dies bei <strong>Kinder</strong>n<br />

ohne Migrationshintergrund der Fall ist. Deutlich öfter als diese leben <strong>Kinder</strong><br />

der 1. Generation zudem in Haushalten, in denen die Eltern nicht erwerbstätig<br />

sind, und – trotz der hohen berufs- und bildungsbezogenen Statuspositionen<br />

der Eltern von 40% der unter 15-Jährigen – in Armutsverhältnissen<br />

und armutsnahen Lebenslagen. Der Anteil von Jungen und Mädchen<br />

der 2. bzw. 3. Migrantengeneration, die in Familien mit zwei nichterwerbstätigen<br />

Elternteilen leben, entspricht etwa dem Anteil der <strong>Kinder</strong><br />

der 1. Generation. Auch sie sind sehr viel öfter als <strong>Kinder</strong> ohne Zuwanderungsgeschichte<br />

von Armut betroffen oder bedroht und kommen häufiger<br />

aus Elternhäusern mit einem niedrigen Berufs- und Bildungsniveau. Zudem<br />

leben sie deutlich seltener als <strong>Kinder</strong> ohne Zuwanderungsgeschichte in Familien<br />

mit einem hohen Bildungsstatus.<br />

Die weitergehende Differenzierung nach ein- und beidseitigem Migrationshintergrund<br />

(ein Elternteil oder beide Elternteile sind zugewandert)<br />

zeigt, dass sich der familiäre Bildungshintergrund und Armutslagen der<br />

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