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Kinder-Migrationsreport

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len Herkunft können jedoch keine signifikanten Effekte auf das Risiko einer<br />

Repetition festgestellt werden (vgl. ebd., S. 203).<br />

b) Entwicklung der Schulnoten<br />

Die Durchschnittsnoten verschlechtern sich bei den meisten Schülerinnen<br />

und Schülern von der fünften bis zur neunten Klasse. Dieses Ergebnis<br />

wurde in StEG bestätigt (vgl. Kuhn/Fischer 2011, S. 218f.). Auch die dauerhafte<br />

Teilnahme an Ganztagsangeboten schwächt diese Verschlechterung<br />

nicht generell ab. Die Notenentwicklung von Schülerinnen und Schülern,<br />

die an Ganztagsangeboten teilgenommen haben, unterscheidet sich nicht<br />

signifikant von der jener, die nicht teilgenommen haben. Erfolgte die Teilnahme<br />

an Ganztagsangeboten allerdings mit einer hohen Intensität (d.h. an<br />

mehreren Wochentagen) und nahmen die Schüler/innen dabei eine hohe<br />

pädagogische Qualität wahr, so entwickelten sich ihre Noten signifikant<br />

positiver als die der Nicht-Teilnehmer/innen.<br />

Für <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund verläuft die Notenentwicklung<br />

von der fünften bis zur neunten Klasse jedoch allein aufgrund der reinen<br />

Teilnahme an Ganztagsangeboten günstiger als für <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund.<br />

Sie begannen zwar in der 5. Klasse mit durchschnittlich<br />

schlechteren Noten, diese entwickelten sich aber im Zeitverlauf etwas besser<br />

als in der Vergleichsgruppe (vgl. ebd., S. 220). Das bedeutet, dass <strong>Kinder</strong><br />

mit Migrationshintergrund bezüglich ihrer Schulnoten von der Teilnahme<br />

an Ganztagsangeboten stärker profitieren als <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund.<br />

Somit kann ihnen der Besuch von Ganztagsschulen bessere<br />

Chancen auf eine erfolgreiche Schulkarriere eröffnen als der Besuch<br />

der herkömmlichen Halbtagsschulen.<br />

b) Auswirkungen auf die Familie<br />

Konzeptionell wird in Ganztagssettings davon ausgegangen, dass Schule<br />

und Elternhaus eng kooperieren (vgl. Züchner 2011, S. 295). Deshalb wurde<br />

in StEG unter anderem untersucht, wie sich der Ganztagsschulbesuch<br />

auf die Familien auswirkt.<br />

In allen drei Erhebungswellen von StEG berichteten mehr als die Hälfte<br />

der Eltern von einer Entlastung bei der Hausaufgabenhilfe und mehr als ein<br />

Fünftel von Unterstützung bei Erziehungsschwierigkeiten. Eltern mit Migrationshintergrund<br />

fühlten sich zu allen drei Erhebungszeitpunkten signifikant<br />

häufiger bei Erziehungsproblemen unterstützt als Eltern ohne Migrationshintergrund.<br />

Auch Eltern mit niedrigem sozioökonomischen Status<br />

und Alleinerziehende nahmen diese Art der Unterstützung häufiger wahr.<br />

Ganztagsschule wirkt in diesem Sinne also entlastend und unterstützend<br />

gerade für „ressourcenärmere Familien“ (ebd., S. 310), bei denen von einem<br />

erhöhten Unterstützungsbedarf ausgegangen wird.<br />

Die Familienbeziehungen haben sich nach Aussage der meisten Eltern 153<br />

durch den Ganztagsschulbesuch kaum verändert. Einzig die Beziehung zur<br />

153 Die Eltern waren um eine retrospektive Einschätzung dazu gebeten worden, inwieweit sich<br />

das Familienleben durch den Ganztagsschulbesuch ihrer <strong>Kinder</strong> verändert hatte.<br />

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