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Kinder-Migrationsreport

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Gemeinsamkeiten. Dies gilt auch für Aktivitäten, denen ein hoher Wert für<br />

die Entwicklung körperlicher Fähig- und Fertigkeiten sowie instrumenteller,<br />

kognitiver und sozialer Kompetenzen zugesprochen wird 199<br />

, so dass von<br />

tendenziell ähnlichen Entwicklungspotenzialen im Zuge der Gestaltung der<br />

außerschulischen und außerfamiliären Freizeit ausgegangen werden kann.<br />

Die größte Ähnlichkeit mit der Freizeitgestaltung von <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund<br />

haben Aktivitäten von <strong>Kinder</strong>n der 3. Zuwanderungsgeneration.<br />

Auf die Darstellung punktueller Differenzen wird hier verzichtet, es<br />

deutet sich jedoch an, dass <strong>Kinder</strong> der 1. Migrantengeneration und der 2.<br />

einseitigen Generation bei einigen entwicklungsförderlichen Aktivitäten<br />

eher höhere und <strong>Kinder</strong> der 2. beidseitigen Migrantengeneration eher niedrigere<br />

Werte als <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund erreichen.<br />

6.2.2 Familiäre nationale Herkunft<br />

Es ist üblich, Lebenslagen und Lebensführungsmuster von Personen mit<br />

Migrationshintergrund anhand der familialen Herkunftsländer zu differenzieren,<br />

um Chancen- und Benachteiligungsstrukturen für bestimmte nationale,<br />

kulturelle bzw. ethnische Herkunftsgruppen aufzudecken. Eine solche<br />

Vorgehensweise beinhaltet jedoch die Gefahr der Kulturalisierung, die mit<br />

stereotypisierenden und pauschalisierenden Zuschreibungen einhergehen<br />

kann. Werden im <strong>Kinder</strong>-<strong>Migrationsreport</strong> dennoch herkunftslandbezogene<br />

Unterscheidungen vorgenommen, so dient dies in erster Linie als Hinweis<br />

darauf, dass die <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund auch unter Bezug auf die<br />

nationale Familienherkunft keine homogene Gruppe bilden. 200<br />

Darauf verweisen auch multivariate Analysen zu <strong>Kinder</strong>n unterschiedlicher<br />

familialer Herkunftsländer, die belegen, dass der nationale Migrationshintergrund<br />

Armutslagen, Nicht-Erwerbstätigkeit und Bildungsbenachteiligungen<br />

im Elternhaus nur teilweise erklären kann. So werden Armutslagen<br />

weitaus stärker durch die Erwerbsbeteiligung der Eltern und deren Berufs-<br />

bzw. Bildungsniveau beeinflusst als durch die nationale Herkunft der Familie.<br />

Gleichzeitig wird jedoch deutlich, dass diese durchaus einen jeweils eigenständigen<br />

Einfluss hat. Zudem unterscheiden sich die Chancen zur Verbesserung<br />

von sozialen und kulturellen Risikolagen nach familiärem Her-<br />

296<br />

Unter Be-<br />

rücksichtigung weiterer hier dargestellter Differenzierungen sollte jedoch<br />

deutlich werden, dass das familiale Herkunftsland der <strong>Kinder</strong> für sich genommen<br />

ebenfalls nicht ausreicht, um die Lebenslagen und Lebenswelten<br />

der <strong>Kinder</strong> hinreichend zu erklären.<br />

199 Zu diesen Aktivitäten zählen das Lesen von Büchern, das Spielen eines Musikinstrumentes<br />

und Singen, kreative gestalterische Tätigkeiten wie Malen/Basteln und Heimwerken/Handarbeiten,<br />

Fotografieren/Schreiben sowie bei Jüngeren das Reparieren von Dingen und Herausfinden<br />

wie Dinge funktionieren und sportliche Aktivitäten.<br />

200 Von den 0- bis 14-Jährigen mit Migrationshintergrund in Deutschland gehören mit einem<br />

Fünftel die meisten zu Familien, die aus der Türkei eingewandert sind. Etwa ein gleich hoher<br />

Anteil stammt aus Familien, die aus einem EU-27-Migliedsstaat zugewandert sind – hier bilden<br />

<strong>Kinder</strong> mit polnischem und italienischem Hintergrund die größten Gruppen. Eine Herkunft<br />

aus der Russischen Föderation und der ehemaligen Sowjetunion weisen 16% auf.

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