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Kinder-Migrationsreport

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10. Trotz ihrer positiven Einstellung und Zuversicht gegenüber der<br />

Schule sind <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund nicht frei von Ängsten<br />

und Zweifeln. Bei <strong>Kinder</strong>n der 2. Generation mit beidseitigem<br />

Migrationshintergrund zeigen sich diese Verunsicherungen häufiger<br />

als bei den anderen Migrantengenerationen.<br />

Selbst wenn <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund ihren Umgang mit schulischen<br />

Erwartungen auf allgemeiner Ebene überwiegend positiv beschreiben,<br />

zeigen sie doch auch Unsicherheiten und Befürchtungen, den schulischen<br />

Leistungserwartungen nicht zu entsprechen: Sie haben häufiger Angst<br />

vor Klassenarbeiten und dem Nicht-Erreichen der Versetzung. <strong>Kinder</strong> der<br />

2. Generation mit beidseitigem Migrationshintergrund sind von diesen Sorgen<br />

und Ängsten von allen Gruppen mit Abstand am häufigsten betroffen.<br />

Sie sorgen sich auch am stärksten darum, in der Schule Fehler zu machen<br />

sowie den angestrebten Schulabschluss nicht erreichen zu können. Dies<br />

könnte u.a. dadurch bedingt sein, dass diese <strong>Kinder</strong> nicht von Erfahrungen<br />

ihrer Eltern profitieren können, da diese selbst nicht in Deutschland geboren<br />

und hier auch nicht zur Schule gegangen sind. Auch ein hoher internalisierter<br />

Leistungsdruck kann solche Ängste verstärken. So bewerten <strong>Kinder</strong><br />

der 2. beidseitigen Migrantengeneration den Stellenwert von Noten und<br />

Zeugnissen mit deutlichem Abstand am häufigsten von allen befragten<br />

Gruppen als „das Wichtigste“ in der Schule und generell berichtet ein höherer<br />

Anteil von <strong>Kinder</strong>n mit als ohne Migrationshintergrund davon, wegen<br />

schlechter Noten Ärger mit den Eltern zu bekommen.<br />

11. Die Anteile 6- bis 11-jähriger <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund an<br />

allen Besucherinnen/Besuchern institutioneller Nachmittagsangebote<br />

nahmen in den letzten Jahren zu.<br />

Dieses Ergebnis zeigt, dass diese Zielgruppe zunehmend besser erreicht<br />

wird. Beim Hortbesuch scheinen <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund jedoch im<br />

Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil noch unterrepräsentiert zu sein. Allerdings<br />

erhöht sich der Anteil der <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund unter<br />

allen Hortbesucherinnen und Hortbesuchern in der Altersgruppe der 11-<br />

bis 14-Jährigen, während gleichzeitig die absoluten Zahlen für alle <strong>Kinder</strong><br />

zurückgehen.<br />

12. Eltern mit türkischem Migrationshintergrund entscheiden sich vor<br />

allem deswegen für den Hortbesuch ihrer <strong>Kinder</strong>, weil sie hoffen,<br />

dass sich dadurch deren Bildungschancen verbessern.<br />

In diesem Motiv drückt sich eine hohe Bildungsorientierung der Eltern mit<br />

türkischem Migrationshintergrund aus, an zweiter Stelle stehen soziale Motive.<br />

Demgegenüber ist Eltern ohne Migrationshintergrund vor allem die<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie wichtig, auf dem zweiten Rang folgen<br />

auch hier soziale Motive (z.B. „Zusammenkommen mit anderen <strong>Kinder</strong>n“).<br />

Eltern mit russischem Migrationshintergrund begründen ihre Entscheidung<br />

für den Hortbesuch hauptsächlich mit sozialen Motiven. Darüber hinaus<br />

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