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Kinder-Migrationsreport

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Rund 21% der unter 15-Jährigen haben einen türkischen Migrationshintergrund,<br />

20% können den EU-27-Mitgliedsstaaten zugerechnet werden, weitere<br />

16% haben einen russischen Migrationshintergrund. Mit Daten zu Polen<br />

(7%), zum ehemaligen Jugoslawien (5%) sowie – zusammengefasst – zu<br />

den (sonstigen) ehemaligen Anwerbestaaten des heutigen EU-Raums 38<br />

(6%), wird der familiale nationale Hintergrund zusätzlich differenziert. Dies<br />

erscheint geboten, da der Vergleich der drei größten Einwanderergruppen<br />

Deutschlands durch eine Asymmetrie geprägt ist: So steht beispielsweise<br />

dem Einzelstaat Türkei mit den EU-27-Mitgliedsstaaten ein sich aus mehreren<br />

Nationen zusammensetzender Staatenverbund gegenüber. 39<br />

a) Lebensformen<br />

Über alle familialen nationalen Herkunftsgruppen hinweg leben 0- bis 14jährige<br />

<strong>Kinder</strong> häufiger bei verheirateten Eltern als Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund.<br />

Damit bestätigt sich auch unter dieser Perspektive,<br />

dass sich familiale Lebensformen von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund<br />

stabiler gegenüber dem durch eine Zunahme nicht-ehelicher Familien gekennzeichneten<br />

gesellschaftlichen Wandel zeigen, als dies für <strong>Kinder</strong> ohne<br />

Migrationshintergrund der Fall ist. Jungen und Mädchen mit türkischem<br />

Migrationshintergrund haben im Vergleich zu den weiteren Gruppen am<br />

häufigsten verheiratete Eltern (89%). Dementsprechend selten leben die 0-<br />

bis 14-Jährigen dieser Gruppe bei nicht-ehelichen bzw. gleichgeschlechtlichen<br />

Paaren sowie Alleinerziehenden. Diese zwei Lebensformen besitzen<br />

allerdings auch in allen weiteren Herkunftsgruppen etwas weniger Relevanz<br />

als für <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund (vgl. Abbildung 29). In der<br />

Gruppe der Alleinerziehenden unterscheiden sich <strong>Kinder</strong> ohne Zuwanderungsgeschichte<br />

nur um einen Prozentpunkt von <strong>Kinder</strong>n polnischer familialer<br />

Herkunft sowie in der Gruppe der nicht ehelichen bzw. gleichgeschlechtlichen<br />

Paare von <strong>Kinder</strong>n aus Familien des ehemaligen Jugoslawiens.<br />

38 Hierzu zählen Griechenland, Italien, Spanien und Portugal.<br />

39 Aus Vergleichsgründen werden in die Analyse <strong>Kinder</strong> einbezogen, denen im Zuge der Bestimmung<br />

des familialen nationalen Hintergrundes die deutsche Staatsangehörigkeit zugewiesen<br />

wurde. Dabei gilt zu beachten, dass der Anteil dieser <strong>Kinder</strong> nicht deckungsgleich mit<br />

jenem der <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund ist. <strong>Kinder</strong>n, die nach ihrem familialen nationalen<br />

Hintergrund in die Kategorie „Deutsch“ fallen, sind anteilig mit 80% – und damit häufiger<br />

als <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund (68%) – vertreten.<br />

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