13.05.2013 Aufrufe

Kinder-Migrationsreport

Kinder-Migrationsreport

Kinder-Migrationsreport

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.4 Ausblick<br />

4.4.1 Zusammenfassung der Befunde<br />

1. Selbst zugewanderte <strong>Kinder</strong> und <strong>Kinder</strong> der 2. Generation mit beidseitigem<br />

Migrationshintergrund haben am häufigsten Sprachförderbedarf.<br />

In der 3. Generation und der 2. Generation mit nur einem zugewanderten<br />

Elternteil unterscheiden sich die Anteile kaum von den <strong>Kinder</strong>n ohne<br />

Migrationshintergrund.<br />

Derartige Ergebnisse aus Elternbefragungen können offizielle Ergebnisse<br />

der regional sehr unterschiedlichen und nicht miteinander vergleichbaren<br />

Sprachstandserhebungen nur annäherungsweise abbilden. Sie verdeutlichen<br />

jedoch, dass die Entwicklung von Sprachförderangeboten sich vor allem auf<br />

<strong>Kinder</strong> richten muss, die selbst zugewandert sind, und auf jene, die in<br />

Deutschland geboren, deren Eltern aber beide zugewandert sind.<br />

2. Für den Zeitpunkt der Einschulung lassen sich keine eindeutigen Effekte<br />

eines Migrationshintergrundes belegen.<br />

Weder bei den vorzeitig eingeschulten, noch bei den verspätet eingeschulten<br />

<strong>Kinder</strong>n finden sich durchgängig Migrationseffekte. Dagegen erweisen<br />

sich die sozioökonomische Struktur der Familie, das Bildungsniveau der Eltern<br />

sowie der Besuch eines <strong>Kinder</strong>gartens als relevant.<br />

3. <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund treten häufiger als jene ohne Migrationshintergrund<br />

nach der Grundschule in Schularten des Sekundarbereichs<br />

I über, die nicht zu höheren Bildungsabschlüssen führen. Ob<br />

und inwieweit <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund in diesem Prozess Benachteiligungen<br />

erfahren, konnte durch die Forschung nicht übereinstimmend<br />

geklärt werden.<br />

Die IGLU-Studien stellen für <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund eine deutlich<br />

geringere Chance fest, eine Übertrittsempfehlung für das Gymnasium<br />

zu erhalten, als für <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund. Nach den Daten<br />

der IGLU-Studie 2011 haben zwar <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund unter<br />

Berücksichtigung der Durchschnittsnote größere Übertrittschancen als<br />

<strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund. Gleichzeitig erhalten sie jedoch trotz<br />

gleicher Kompetenzen, kognitiver Fähigkeiten und eines vergleichbaren<br />

Sozialstatus schlechtere Durchschnittsnoten als <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund.<br />

Diese Ergebnisse weisen auf Benachteiligungen noch vor den<br />

Übergangsentscheidungen hin.<br />

Andere Forschungsbefunde legen nahe, dass ein spezieller Förderbedarf<br />

für <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund aus Elternhäusern mit einem niedrigen<br />

sozioökonomischen Status besteht. Emp-fehlungen, bereits früh die<br />

Leistungen der <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund zu fördern, um ihre<br />

Übertritts¬chan¬cen auf höhere Schulen zu verbessern, sind prinzipiell zu<br />

222

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!