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Kinder-Migrationsreport

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Ähnlich fallen die Relationen hinsichtlich der Armutsrisikoquote aus; die<br />

Anteile armutsgefährdeter <strong>Kinder</strong> ist aber teilweise doppelt so hoch wie die<br />

der von Armut Betroffenen. Von den <strong>Kinder</strong>n mit türkischem Migrationshintergrund<br />

sind mehr als ein Drittel von Armut bedroht, etwas unter einem<br />

Drittel liegt der Anteil der <strong>Kinder</strong> aus der ehemaligen Sowjetunion.<br />

Über ein Viertel der Mädchen und Jungen aus den ehemaligen (EU-)Anwerbestaaten<br />

sind armutsgefährdet, bei <strong>Kinder</strong>n aus dem ehemaligen Jugoslawien<br />

liegen die Werte nur um 4 Prozentpunkte niedriger (vgl. Abbildung<br />

35).<br />

Abbildung 35: 0- bis 14-jährige <strong>Kinder</strong> unterschiedlicher familialer nationaler<br />

Herkunft nach Armutsbetroffenheit sowie -risiko,<br />

2009 (in %)<br />

EU-27-<br />

Mitgliedsstaaten<br />

Russland<br />

Türkei<br />

Ehemaliges<br />

Jugoslawien<br />

Ehemalige (EU-)<br />

Anwerbestaaten<br />

Polen<br />

Kein Migrationshintergrund<br />

8<br />

10<br />

11<br />

14<br />

14<br />

Quelle: Mikrozensus 2009, N = EU-27-Mitgliedsstaaten, Russland, Türkei = 2,0 Mio., N Ehemaliges<br />

Jugoslawien, ehemalige (EU-)Anwerbestaaten, Polen = 625.000; eigene Berechnung und Darstellung<br />

Die Belastung von <strong>Kinder</strong>n durch familiäre Armutslagen ist wesentlich davon<br />

abhängig, wie lange diese anhalten. Eine entsprechende Analyse erlauben<br />

Daten des →Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus dem Jahr 2004,<br />

in denen auch Armutslagen von <strong>Kinder</strong>n aus zugewanderten Familien berücksichtigt<br />

werden (vgl. Fertig/Tamm 2008). Auf der Grundlage eines<br />

„Verweildauer-Modells“ wird festgestellt, dass die „Nationalität des Elternhauses<br />

(...) keinen signifikanten Einfluss auf die Armutserfahrung von <strong>Kinder</strong>n“<br />

hat (ebd., S. 159f.). Besonderheiten werden für <strong>Kinder</strong> aus Spätaussiedler-Haushalten<br />

festgestellt: Sie weisen eine höhere Wahrscheinlichkeit<br />

als die anderen Gruppen auf, seit Geburt Armut zu erleben. Ebenso treten<br />

sie relativ schnell wieder in Armut ein, wenn sie diese verlassen haben. Eine<br />

Differenzierung nach Regionen anhand des SOEP-Datensatzes zeigt ferner,<br />

dass es im Beobachtungszeitraum zwischen 1998 und 2003 kaum Unterschiede<br />

zwischen dem Anteil von nicht Zugewanderten und den Zugewanderten<br />

aus westlichen Ländern gibt, die drei Jahre lang in Armut lebten.<br />

Demgegenüber war ein deutlich höherer Anteil von Zugewanderten aus<br />

17<br />

17<br />

20<br />

20<br />

21<br />

24<br />

Armutsbetroffenheit Armutsgefährdung<br />

28<br />

31<br />

36<br />

65

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