13.05.2013 Aufrufe

Kinder-Migrationsreport

Kinder-Migrationsreport

Kinder-Migrationsreport

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2005 und 2007 zeigte sich darüber hinaus, dass Schüler/innen mit Migrationshintergrund<br />

häufiger an einer Form der Hausaufgabenhilfe bzw.<br />

-betreuung sowie an Freizeitangeboten teilnehmen als Schüler/innen ohne<br />

Migrationshintergrund. Diese Unterschiede verschwanden zum letzten Erhebungszeitpunkt,<br />

was auf einen generellen Rückgang in der Nutzung zurückzuführen<br />

ist, der bei <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund noch stärker<br />

ausfiel als bei <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund (vgl. Abbildung A-4.6).<br />

Regressionsanalytische Berechnungen kommen für die Erhebungsjahre<br />

der StEG-Studie 2005, 2007 und 2009 zu teilweise unterschiedlichen Ergebnissen:<br />

• Die Befunde für das Jahr 2005 weisen darauf hin, dass der Faktor Migrationshintergrund<br />

auf den Besuch von Hausaufgabenhilfe und fachnahen<br />

Angeboten einen größeren Einfluss hat als der sozioökonomische Status.<br />

Bei fächerübergreifenden Angeboten waren hingegen der sozioökonomische<br />

Status, Alter und Schulformen und nicht der Migrationshintergrund<br />

bestimmend.<br />

• Im Jahr 2007 war der Faktor Migrationshintergrund für alle dargestellten<br />

Angebote außer für die Hausaufgabenhilfe (hier hatte der sozioökonomische<br />

Status den größten Einfluss) und Freizeit relevant. 150<br />

• Die Regressionsanalyse für das Jahr 2009 zeigt einen positiven Einfluss<br />

des Faktors „ohne Migrationshintergrund“ auf die Teilnahme an fächerübergreifenden<br />

Angeboten, am Mittagessen und an Projekten. Das<br />

heißt, wenn die <strong>Kinder</strong> einen Migrationshintergrund hatten, wurden diese<br />

Angebote signifikant seltener wahrgenommen, und wenn die <strong>Kinder</strong><br />

keinen Migrationshintergrund aufwiesen, nahmen sie häufiger an den<br />

genannten Angeboten teil.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Schüler/innen mit Migrationshintergrund<br />

sowohl in der Grundschule als auch im Sekundarbereich I überproportional<br />

häufig fachbezogene Förderangebote frequentieren und seltener<br />

als Schüler/innen ohne Migrationshintergrund an fächerübergreifenden<br />

Arbeitsgemeinschaften teilnehmen. Regressionsanalytische Berechnungen<br />

für die Jahre 2005, 2007 und 2009 bestätigen teilweise einen dominanten<br />

Einfluss des Faktors Migrationshintergrund, teilweise erweisen sich andere<br />

Faktoren wie sozioökonomischer Status, Alter oder besuchte Schulform als<br />

bestimmend.<br />

4.3.4.3 Bewertung der Angebotsqualität durch die Schüler/innen<br />

In StEG wurde auch die „Prozessqualität der Ganztagsangebote aus Schülersicht“<br />

(Brümmer u.a. 2011, S. 162) unter die Lupe genommen. Das Konstrukt<br />

„Prozessqualität“ „umfasst die Strukturiertheit, soziale Unterstützung,<br />

kognitive Aktivierung bzw. Herausforderung und die Partizipationsmöglichkeiten<br />

in den Ganztagsangeboten“ (ebd., S. 184). Für die Individualebene<br />

151<br />

zeigen sich zu allen Messzeitpunkten (2005, 2007 und 2009)<br />

150 Die Schulform hatte auf ebenso viele Bereiche Einfluss. Die Faktoren Geschlecht und sozioökonomischer<br />

Status hatten auf weniger Angebotsformen einen (z.T. geringeren) Einfluss.<br />

151 Die Prädiktoren wurden nach Individual- bzw. Schülerebene und Schulebene unterschieden.<br />

206

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!