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Kinder-Migrationsreport

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Die separaten regressionsanalytischen Berechnungen für <strong>Kinder</strong> mit und<br />

ohne Migrationshintergrund verweisen auf deutliche Unterschiede einzelner<br />

Effektstärken in beiden Gruppen, was wiederum zur Klärung der ungleichen<br />

Lebenslagen von <strong>Kinder</strong>n mit und ohne Migrationshintergrund beiträgt<br />

(vgl. Tabelle A-2.2). So zeigt die Erwerbstätigkeit mindestens eines<br />

Elternteils zwar in beiden Gruppen einen starken Einfluss auf eine nicht<br />

von Armut betroffene Lebenslage, allerdings erhöht sich diese Chane in der<br />

Gruppe der <strong>Kinder</strong> ohne Zuwanderungsgeschichte in etwa um das 6,5-<br />

Fache während sie bei <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund mit gut dem 5-<br />

Fachen niedriger ausfällt. Deutlichere Differenzen ergeben sich hinsichtlich<br />

eines hohen familiären Bildungsniveaus. Es ist bei <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund<br />

fast so relevant wie die Erwerbstätigkeit, während <strong>Kinder</strong><br />

mit Migrationshintergrund in deutlich geringerem Ausmaß von einem hohen<br />

Bildungsniveau der Eltern profitieren. Ihre Chance, nicht in Armut zu<br />

leben, erhöht sich „lediglich“ um das 3-Fache. Unterschiedlich wirkt sich in<br />

den Gruppen ferner die familiale Lebensform aus: <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund,<br />

die statt bei verheirateten Ehepaaren bei Alleinerziehenden<br />

oder in nicht-ehelichen bzw. gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften<br />

aufwachsen, sind stärker von Armut betroffen als <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

in den entsprechenden Familienformen.<br />

Die Überprüfung der Effekte auf die Erwerbstätigkeit mindestens eines<br />

Elternteils von 0- bis 14-jährigen <strong>Kinder</strong>n, die soziale Risiken mindert, bestätigt<br />

die Bedeutung eines hohen Bildungsniveaus im Elternhaus, verweist<br />

aber auch auf deutliche Effekte eines mittleren Bildungsniveaus (vgl. Tabelle<br />

A-2.3). In die gleiche Richtung und ebenfalls sehr bedeutsam beeinflussen<br />

auch ein höheres Alter des Kindes und eine geringere <strong>Kinder</strong>zahl die<br />

Chance, dass <strong>Kinder</strong> in einem Haushalt mit mindestens einem erwerbstätigen<br />

Elternteil leben. Auf die Armutsbetroffenheit wirken sich diese Faktoren<br />

also nur indirekt über die hohe Bedeutung der Erwerbstätigkeit aus.<br />

Im Rahmen differenzierter Überprüfungen der Einflussfaktoren auf die<br />

Erwerbstätigkeit mindestens eines Elternteils jeweils in der Gruppe mit und<br />

ohne Migrationshintergrund bestätigen sich die hinsichtlich der Armutsbetroffenheit<br />

berechneten Tendenzen zum Bildungsniveau und zur Familienform<br />

(vgl. Tabelle A-2.4). Während sich die Differenzen zwischen der<br />

Gruppe mit und ohne Migrationshintergrund bezüglich des Bildungsniveau-<br />

Einflusses noch einmal erheblich vergrößern, verringern sie sich bezüglich<br />

der Familienform etwas. Gleichzeitig ergeben sich klare Einflüsse der <strong>Kinder</strong>zahl<br />

sowie des Alters des Kindes auf die Chance, in einer Familie mit<br />

mindestens einem erwerbstätigen Elternteil zu leben, wenn die Analyse <strong>Kinder</strong><br />

mit und ohne Migrationshintergrund getrennt berücksichtigt. Die erwerbsbezogene<br />

soziale Lage verbessert sich mit dem zunehmenden Alter<br />

der <strong>Kinder</strong>, stärker noch in der Gruppe ohne als mit Migrationshintergrund.<br />

Eine größere <strong>Kinder</strong>zahl in der Familie erhöht hingegen das soziale Risiko<br />

bei <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund etwas weniger als bei jenen ohne<br />

Migrationshintergrund.<br />

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