13.05.2013 Aufrufe

Kinder-Migrationsreport

Kinder-Migrationsreport

Kinder-Migrationsreport

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

werklich und eignen sich stärker Kenntnisse in der Auseinandersetzung mit<br />

Dingen und ihrem Funktionieren an. Diese Disparitäten weisen auf eingeschränkte<br />

Zugangsmöglichkeiten hin, die sowohl mit finanziellen Ressourcen<br />

als auch mit milieu- und bildungsbezogenen Kulturen in Zusammenhang<br />

stehen können.<br />

Die Ergebnisse belegen weitgehend, dass sich im Vergleich der Gruppen<br />

von <strong>Kinder</strong>n mit und ohne Migrationshintergrund in ähnlichen Soziallagen<br />

generell keine bedeutsamen Unterschiede im Zugang zu entwicklungs- und<br />

bildungsfördernden Einrichtungen vor und außerhalb der Schule sowie zu<br />

höheren schulischen Bildungsgängen ergeben. Angesichts des höheren Anteils<br />

von <strong>Kinder</strong>n mit als ohne Migrationshintergrund, die in Elternhäusern<br />

mit geringen Bildungs-, Berufs- und Einkommensressourcen aufwachsen,<br />

müssen Förderinitiativen, die <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund bei der<br />

Entwicklung ihrer Potenziale unterstützen wollen, vor allem an der Verbesserung<br />

ihrer sozialen Lage, nicht an (vermeintlich) kulturellen Problemen<br />

ansetzen.<br />

6.3 Die Datenlage: Lücken, eingeschränkte<br />

Vergleichbarkeit, mangelnde Tiefenschärfe<br />

Der vorliegende <strong>Kinder</strong>migrationsbericht ist mit dem Anspruch angetreten,<br />

auf der Grundlage statistischer und repräsentativer empirischer Daten ein<br />

Bild von den Rahmenbedingungen und der Situation des Aufwachsens von<br />

<strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund in unserer Gesellschaft zu entwerfen.<br />

Im Zuge der Datenrecherche und -zusammenstellung sowie von sekundäranalytischen<br />

Auswertungen wurde jedoch deutlich, dass diesem Vorhaben<br />

Grenzen gesetzt sind. Es mangelt an amtlichen Statistiken und Forschungsarbeiten,<br />

die die Lebenslagen und -welten von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund<br />

ausreichend berücksichtigen. So lassen sich nur sehr eingeschränkt<br />

zeitliche Entwicklungen abbilden und in bestimmten Feldern, wie<br />

z.B. dem Alter bei der Einschulung, dem Sprachstand, dem Schulbesuch in<br />

der Sekundarstufe I und interethnischen Freundschaftsbeziehungen, fehlt es<br />

an bundesrepublikanisch repräsentativen Erhebungen, an der Differenzierung<br />

nach dem Migrations- statt dem Ausländerkonzept oder an verlässlichen<br />

Ergebnissen. Generell unterscheiden noch nicht ausreichend viele<br />

Untersuchungen über die Kategorie „Migrationshintergrund“ hinausgehend<br />

nach weiteren sozialdemografischen Merkmalen, die nicht nur den ethnischen<br />

bzw. nationalen Herkunftskontext, sondern auch regionale und geschlechtsspezifische<br />

Faktoren sowie den sozialen Status von <strong>Kinder</strong>n mit<br />

Zuwanderungsgeschichte berücksichtigen. Zusätzlich herauszuarbeiten, wie<br />

diese Differenzkategorien ineinandergreifen und miteinander verwoben<br />

sind, stellt ein anspruchsvolles Zukunftsprojekt dar (vgl. auch Diehm 2011,<br />

S. 269).<br />

Kritisch anzumerken ist, dass die Vergleichbarkeit der Untersuchungsresultate<br />

eingeschränkt ist – sowohl aufgrund unterschiedlicher Zugänge zur<br />

Gruppe der <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund und dadurch bedingte unterschiedliche<br />

Zusammensetzungen der Stichproben, insbesondere nach Bil-<br />

305

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!