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Kinder-Migrationsreport

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tive Effekte ergeben sich aus einem niedrigen Einkommen, dem Bezug von<br />

→Arbeitslosengeld II, einem geringen Bildungsniveau der Mutter und einer<br />

höheren <strong>Kinder</strong>zahl. Auch der Einfluss des Migrationshintergrunds erweist<br />

sich als statistisch signifikant, „wobei der Effekt bei den jüngeren <strong>Kinder</strong>n<br />

noch größer als bei den älteren <strong>Kinder</strong>n ist“ (ebd., S. 18). Von den Autorinnen<br />

wird die vergleichsweise geringe Teilnahme durch <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

vor allem unter der Perspektive geringerer Bildungschancen<br />

für jüngere <strong>Kinder</strong> problematisiert, da diese „auch in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

unterrepräsentiert sind – außerfamiliale Lernorte besuchen diese<br />

<strong>Kinder</strong> demnach insgesamt mit einer deutlich geringeren Wahrscheinlichkeit“<br />

(ebd.).<br />

b) Erziehungsstile<br />

Im Rahmen der Erziehung versuchen Eltern, die Entwicklung ihrer <strong>Kinder</strong><br />

zu beeinflussen und durch bestimmte Verhaltensweisen zur Förderung der<br />

kindlichen Persönlichkeit beizutragen. Dieses bewusst praktizierte Erziehungsverhalten<br />

kann in Orientierung an den in ihnen enthaltenen Anteilen<br />

an elterlicher Autorität sowie der Ausrichtung an den kindlichen Bedürfnissen<br />

zu unterschiedlichen Erziehungsstilen zusammengefast werden (vgl.<br />

Hurrelmann 2000, S. 156ff.).<br />

Vor diesem Hintergrund zeichnen sich für 0- bis 8-jährige <strong>Kinder</strong> der<br />

AID:A-Erhebung auf Basis eines clusteranalytischen Verfahrens vier verschiedene<br />

Erziehungsstile ab: 53<br />

Autoritär-orientierter Erziehungsstil – häufigere Anwendung strafender Ele-<br />

54<br />

mente ; emotionale, partizipative und kommunikative Strategien spielen<br />

im Vergleich zu den weiteren Erziehungsstilen eine geringere Rolle.<br />

Kindzentrierter Erziehungsstil – hier wird mehr Bedeutung darauf gelegt,<br />

dem Kind zu vermitteln, dass man es liebt, auf es eingeht und es an Entscheidungen<br />

beteiligt, die es selbst oder die Familie betreffen. Strafende<br />

Elemente bilden einen Bestandteil des Erziehungsrepertoires, jedoch sel-<br />

tener als beim autoritär-orientierten Stil.<br />

Laissez-faire-orientierter Erziehungsstil – die bei den anderen Erziehungsstilen<br />

genannten Aspekte spielen kaum eine Rolle, strafenden Elementen<br />

kommt in dieser Gruppe im Vergleich am wenigsten Bedeutung zu.<br />

Autoritativ-orientierter Erziehungsstil – gekennzeichnet durch eine ausgewogene<br />

Mischung autoritärer, kommunikativer, partizipativer und emotionaler<br />

Elemente.<br />

53 Es handelt sich hier um tendenzielle Ausprägungen in den Erziehungsstilen, denn in den<br />

Daten sind keine Extremwertausprägungen enthalten. Vielmehr lässt sich innerhalb einzelner<br />

Erziehungsstile erkennen, dass einige erzieherische Elemente etwas mehr bevorzugt werden<br />

als andere.<br />

54 Strafende Elemente werden über die Mittelwerte folgender Items abgeleitet: „Es kommt vor,<br />

dass ich mein Kind auch für ‚kleine Sünden‘ bestrafe“, „Es kommt vor, dass ich mein Kind härter<br />

bestrafe, als es das verdient hätte“, „Ich bestrafe mein Kind hart, auch für Kleinigkeiten“,<br />

„Ich werde schnell wütend, wenn mein Kind nicht tut, was ich sage“. Die vorgegebenen Antwortkategorien<br />

reichen von 1 „nie“ bis 4 „immer“. Die höchste Ausprägung dieser Einzeltimes<br />

liegt bei maximal M=2,16.<br />

79

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