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Kinder-Migrationsreport

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die Beziehungsqualität in Familien mit und ohne Migrationshintergrund genauer<br />

in den Blick nehmen. Zu berücksichtigen sind dabei u.a. der Zusammenhang<br />

von elterlichen Erwerbskonstellationen mit Anforderungen an die<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie, insbesondere für Frauen (vgl. BMFSFJ<br />

2012, Kapitel 4.4; Jurczyk/Szymenderski 2010; Jurczyk u.a. 2009), sowie die<br />

Inanspruchnahme institutioneller Erziehung, Bildung und Betreuung (vgl.<br />

Kapital 3).<br />

6. <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund leben im Vergleich zu jenen ohne<br />

familiäre Zuwanderungsgeschichte deutlich häufiger in einer sozialen<br />

Risikolage, die durch die Nicht-Erwerbstätigkeit beider bzw. des alleinerziehenden<br />

Elternteils gekennzeichnet ist.<br />

Auf Basis der vorliegenden Daten können keine Aussagen zur Dauer der<br />

elterlichen Nicht-Erwerbstätigkeit getroffen werden, die wesentlich beeinflusst,<br />

inwieweit diese zu einer Belastungsprobe für die Familie wird sowie<br />

zu finanziellen Einbußen führt, die die Partizipation der <strong>Kinder</strong> an zentralen<br />

gesellschaftlichen Lebensbereichen erschweren (vgl. Deutscher Bundestag<br />

1994). Allerdings verweisen die Analysen der amtlichen Repräsentativstatistik<br />

prinzipiell auf eine strukturell ungünstigere Ausgangslage für unter<br />

15-Jährige mit Migrationshintergrund. Denn diese <strong>Kinder</strong> leben im Vergleich<br />

zu Gleichaltrigen ohne familiäre Zuwanderungsgeschichte häufiger in<br />

Familienkontexten, die durch die Nicht-Erwerbstätigkeit der Eltern bzw.<br />

des nicht-erwerbstätigen alleinerziehenden Elternteils gekennzeichnet sind.<br />

Hinweise darauf, dass solche Erwerbskonstellationen in Familien mit besonderen<br />

Belastungen einhergehen, liefern u.a. Analysen des LBS-<strong>Kinder</strong>barometers,<br />

die einen Zusammenhang zwischen der Erwerbssituation in der<br />

Familie und dem familialen Wohlbefinden von <strong>Kinder</strong>n belegen (siehe unten).<br />

Regressionsanalytische Berechnungen verweisen darauf, dass der Migrationshintergrund<br />

einen eigenständigen Einfluss auf die Erhöhung des sozialen<br />

Risikos im Kontext von Nicht-Erwerbstätigkeit der Eltern hat. Einen<br />

höheren Einfluss auf Differenzen in der elterlichen Erwerbstätigkeit haben<br />

jedoch die erworbenen Bildungs- und Berufsabschlüsse im Elternhaus. Allerdings<br />

werden <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund selbst durch ein hohes<br />

familiales Bildungsniveau nicht in gleichem Maße vor einem sozialen Risiko<br />

geschützt, wie dies bei Jungen und Mädchen ohne Migrationshintergrund<br />

der Fall ist.<br />

7. In den westlichen Bundesländern ergeben sich z.T. erhebliche Differenzen<br />

in den Armutslagen der <strong>Kinder</strong> mit familiärer Zuwanderungsgeschichte.<br />

Während sich die Armutsbetroffenheit von <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund<br />

zwischen den westlichen Bundesländern nur wenig unterscheidet,<br />

differieren die Armutsquoten von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund in<br />

den westlichen Flächenländern erheblich. In den Stadtstaaten Hamburg und<br />

Bremen ergeben sich mit die höchsten Armutsquoten. Das deutlich über<br />

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