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Kinder-Migrationsreport

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ejahen. Wenn sich aber einerseits ein "relativ geringer Zusammenhang<br />

zwischen den Ergebnissen der Kompetenztests und den zugehörigen<br />

Schulnoten" zeigt (Stubbe u.a. 2012, S. 225), und andererseits die gemessenen<br />

Kompetenzen kaum, Noten hingegen deutlich die Schullaufbahnpräferenzen<br />

von Lehrkräften beeinflussen, so ergibt sich Bedarf an weitergehenden,<br />

auf Bildungsgerechtigkeit zielenden Interventionen.<br />

4. <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund erhalten etwas häufiger als <strong>Kinder</strong><br />

ohne Migrationshintergrund Unterstützung durch schulische Hausaufgabenhilfe,<br />

durch Nachhilfeunterricht und Förderkurse/-unterricht. Die<br />

Anteile der <strong>Kinder</strong> der 2. Generation mit beidseitigem Migrationshintergrund<br />

liegen bei den meisten dieser Unterstützungsformen über denen<br />

der anderen Migrantengenerationen.<br />

Auch wenn die prozentualen Differenzen zwischen <strong>Kinder</strong>n mit und ohne<br />

Migrationshintergrund bei schulischen und außerschulischen Unterstützungen<br />

überwiegend gering sind, weisen diese Ergebnisse darauf hin, dass <strong>Kinder</strong><br />

mit Migrationshintergrund und ihre Eltern schulische Leistungsanforderungen<br />

sehr ernst nehmen und auch selbst initiativ werden, um den Leistungsstand<br />

zu verbessern. Dies entspricht den hohen Bildungsaspirationen<br />

von Eltern und <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund. <strong>Kinder</strong> der 2. Generation<br />

mit beidseitigem Migrationshintergrund nehmen Nachhilfe- und Fördermaßnahmen<br />

von allen Gruppen am häufigsten wahr; dies weist auf einen<br />

höheren Unterstützungsbedarf hin.<br />

5. Schullaufbahnempfehlungen der Lehrkräfte am Ende der Grundschulzeit<br />

und Bildungsaspirationen weichen bei Eltern mit Migrationshintergrund<br />

stärker voneinander ab als bei Eltern ohne Migrationshintergrund.<br />

Sowohl Eltern mit als auch Eltern ohne Migrationshintergrund wünschen<br />

sich für ihre <strong>Kinder</strong> durchschnittlich höhere Bildungsgänge, als von den<br />

Lehrkräften zum Ende der Grundschulzeit empfohlen werden, und mehr<br />

Eltern mit als ohne Migrationshintergrund wünschen sich für ihre <strong>Kinder</strong><br />

höhere Bildungsgänge als empfohlen. Besonders groß ist die Differenz zwischen<br />

Elternaspiration und Lehrerempfehlung in Familien, in denen beide<br />

Eltern über Migrationserfahrung verfügen.<br />

6. Hohe Bildungsaspirationen und Vertrauen in deren Realisierung sind<br />

bei Eltern mit Migrationshintergrund und insbesondere bei Eltern mit<br />

türkischem Migrationshintergrund relativ stark ausgeprägt. Gleichzeitig<br />

sehen sie häufiger als Eltern ohne Migrationshintergrund Hürden für<br />

die Realisierung dieser Bildungspläne.<br />

Stärker noch als Eltern mit Migrationshintergrund insgesamt erhoffen sich<br />

Eltern mit türkischem Migrationshintergrund, dass ihre <strong>Kinder</strong> Schullaufbahnen<br />

einschlagen, „damit es ihnen später einmal besser geht“. Obwohl<br />

die meisten von ihnen davon überzeugt sind, dass diese Hoffnung auch<br />

erfüllt wird, befürchten sie häufig Hindernisse für ihre <strong>Kinder</strong>. Sie gehen<br />

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