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Kinder-Migrationsreport

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Teils kommen die vorliegenden Studien hinsichtlich inhaltlich ähnlich ausgerichteter<br />

Fragestellungen zu differenten Ergebnissen. Partiell lassen sie<br />

sich durch Unterschiede in der Stichprobenkonzeption erklären. Sollen zuverlässige<br />

Aussagen über die Entwicklungsbedingungen von <strong>Kinder</strong>n in<br />

Familien mit Migrationshintergrund generiert werden, gilt es jedoch, insbesondere<br />

diese konträren Aussagen anhand weiterer empirischer Erhebungen<br />

zu überprüfen.<br />

3. Um fundierte Aussagen über Entwicklungsbedingungen und -chancen<br />

von <strong>Kinder</strong>n treffen zu können, sind neben rein quantitativen Angaben<br />

Konkretisierungen und Vertiefungen sowie die Kontextualisierung von<br />

familienstrukturellen Phänomenen und von familiären Handlungs- und<br />

Beziehungsmustern erforderlich.<br />

Derartige Forschungsarbeiten stellen die Basis dar, um die Bedeutung von<br />

strukturellen Rahmenbedingungen sowie von Aussagen zur Eltern-Kind-<br />

Beziehung in ihrer Relevanz für die kindliche Entwicklung zu erfassen. Dies<br />

erfordert beispielsweise die Verknüpfung von Daten zu elterlichen Erwerbskonstellationen<br />

mit der konkreten Gestaltung der Familienbeziehungen<br />

unter dem Einfluss von (Nicht-)Erwerbstätigkeit. Auch die Deskription der<br />

Verteilung und der Häufigkeit von Eltern-Kind-Aktivitäten ist nicht geeignet,<br />

um deren Stellenwert im Prozess des Aufwachsens ausreichend zu beschreiben<br />

und zu interpretieren. Erforderlich sind vielmehr die Erfassung<br />

von qualitativen Merkmalen, d.h. konkreten Inhalten und Modalitäten, sowie<br />

die Berücksichtigung von situativen und lebenslagenspezifischen Kontextmerkmalen.<br />

4. Differenzierte Erfassung von Lebenslagen und Lebensführungsmuster<br />

von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund<br />

Die dargestellten Ergebnisse verweisen darauf, dass sich <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

in Abhängigkeit zum Migrationsstatus auf Familienebene,<br />

ihrer Generationenzugehörigkeit sowie ihres familialen nationalen Hintergrundes<br />

unterscheiden können. Um derartige Divergenzen zu erfassen, sind<br />

hinreichend große Stichproben erforderlich, da Subgruppen – d.h. Generationen,<br />

familiale nationale Hintergründe etc. – ansonsten unzureichend besetzt<br />

und zuverlässige Aussagen erschwert werden.<br />

5. Differiert die Gestaltung familialer Beziehungen oder des Familienalltags<br />

im Kontext von (Nicht-)Migration, so muss überprüfbar sein, inwiefern<br />

sich diese Unterschiede auf den Migrationsprozess zurückführen<br />

lassen oder aber in anderen Ursachen begründet liegen.<br />

Dies setzt voraus, dass in empirischen Erhebungen der Migrationsprozess,<br />

d.h. sein Verlauf, sich mit dem Migrationsprozess verbindende (familiale)<br />

Herausforderungen und Befindlichkeiten, erfasst werden. Nur unter Rückgriff<br />

auf diese Informationen lässt sich klären, inwiefern der Migrationsprozess<br />

die familiale Lebensführung beeinflusst oder aber ob diese nicht<br />

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