13.05.2013 Aufrufe

Kinder-Migrationsreport

Kinder-Migrationsreport

Kinder-Migrationsreport

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

christlicher Kirchen befinden, erscheint es plausibel, dass sie von Eltern<br />

nicht-christlicher Religion nicht für die <strong>Kinder</strong>betreuung gewählt werden.<br />

Gemäß der <strong>Kinder</strong>betreuungsstudie besuchen Migrantenkinder häufiger<br />

Kitas in kommunaler Trägerschaft, während der Großteil der Mädchen und<br />

Jungen ohne Migrationshintergrund und <strong>Kinder</strong> aus binationalen Familien<br />

in einer konfessionellen Einrichtung angemeldet sind. Mangelt es in Wohnortnähe<br />

an kommunalen Einrichtungen, so kann dies dazu beitragen, dass<br />

Eltern mit Migrationshintergrund auf eine institutionelle <strong>Kinder</strong>betreuung<br />

verzichten (vgl. Berg-Lupper 2006).<br />

3.4 Ausblick<br />

3.4.1 Zusammenfassung der Befunde<br />

1. Im Zeitverlauf ist eine Erhöhung der migrationsspezifischen Betreuungsquoten<br />

zu verzeichnen. <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund, insbesondere<br />

unter 3-Jährige, sind jedoch weiterhin in frühkindlichen Bildungs-<br />

und Betreuungseinrichtungen unterrepräsentiert.<br />

In der Zeitspanne zwischen 2008 und 2011 lässt sich eine leichte und kontinuierliche<br />

Erhöhung der migrationsspezifischen Betreuungsquote sowohl<br />

in der Gruppe der unter 3-Jährigen als auch bei den bis zum Schuleintritt<br />

betreuten älteren <strong>Kinder</strong>n erkennen. Die Differenzen zwischen den höheren<br />

Betreuungsquoten von <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund und niedrigeren<br />

der <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund verringern sich mit steigendem<br />

Alter. Vor dem Hintergrund des schulvorbereitenden Charakters einer<br />

institutionellen Bildung und Betreuung kann dies als Anzeichen dafür betrachtet<br />

werden, dass für Eltern mit Migrationshintergrund der <strong>Kinder</strong>gartenbesuch<br />

im Hinblick auf die Schule und auf den Erwerb der deutschen<br />

Sprache einen hohen Stellenwert einnimmt (vgl. BMFSJ 2000; Berg-Lupper<br />

2006). Große Unterschiede liegen hingegen im U3-Bereich vor. Die niedrigere<br />

Inanspruchnahme einer institutionellen Betreuung durch <strong>Kinder</strong> unter<br />

drei Jahren mit Migrationshintergrund verdeutlicht, dass „Planung und<br />

Steuerung des bedarfsgerechten Ausbaus diese Gruppe stärker berücksichtigen“<br />

müssen (BMFSFJ 2011, S. 47).<br />

2. Die Betreuungsquoten der <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund variieren<br />

stark zwischen dem östlichen und westlichen Teil Deutschlands sowie<br />

zwischen den Bundesländern.<br />

Die regionalen Disparitäten erlauben es nicht, ein einheitliches Bild für<br />

Deutschland hinsichtlich der Inanspruchnahme von frühkindlicher Bildung<br />

und Betreuung von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund zu zeichnen.<br />

Die großen Unterschiede zwischen dem östlichen und westlichen Teil<br />

Deutschlands gehen auf zwei unterschiedliche Systeme institutioneller Früherziehung<br />

zurück (vgl. Tietze 2006). So bildet sich in Ostdeutschland mit<br />

den vergleichsweise hohen Betreuungsquoten für unter 3-Jährige eine Tra-<br />

158

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!