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Kinder-Migrationsreport

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4.3.1.1 Sprachförderbedarf<br />

In 14 Bundesländern Deutschlands werden standardisierte und nicht standardisierte<br />

Sprachstandserhebungen eingesetzt, die 6 bis 24 Monate vor<br />

dem Eintritt in die Schule erfolgen (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung<br />

2012, S. 62). 118 Umfassende und nach Migrationshintergrund differenzierte<br />

Auswertungen zu den Ergebnissen von Sprachtests liegen allerdings<br />

nicht vor. 119<br />

Der Vergleich der Resultate von Sprachstandserhebungen<br />

in einzelnen Städten und Bundesländern deutet jedoch auf erhebliche<br />

regionale Unterschiede hin (vgl. Kiziak u.a. 2012, S. 2f.).<br />

Daten zu 3- bis 7-jährigen <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund, die auf<br />

der Grundlage eines Sprachtests zu Kompetenzen in der „Bildungssprache<br />

Deutsch“ als sprachförderbedürftig eingestuft wurden, liefert der Survey<br />

„Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AID:A) des Deutschen Ju-<br />

gendinstituts (DJI) auf Grundlage einer Elternbefragung (vgl.<br />

176<br />

Abbildung<br />

93). Die Analyse zum Zusammenhang eines Sprachförderbedarfs mit der<br />

Zugehörigkeit von <strong>Kinder</strong>n zu unterschiedlichen Zuwanderungsgenerationen 120<br />

ergab, dass <strong>Kinder</strong> der 1. und der 2. Generation mit beidseitigem Migrationshintergrund<br />

den höchsten und <strong>Kinder</strong> der 2. Generation mit einseitigem<br />

Migrationshintergrund den geringsten Förderbedarf aufweisen. Der<br />

Anteil sprachförderbedürftiger Mädchen und Jungen in der letztgenannten<br />

Gruppe fällt demnach – wenn auch nur geringfügig – niedriger aus, als der<br />

von <strong>Kinder</strong>n der 3. Generation, deren beide Elternteile in Deutschland geboren<br />

wurden. Im Verhältnis zu <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund erweisen<br />

sich die Differenzen zu <strong>Kinder</strong>n mit einseitigem Migrationshintergrund<br />

der 2. Generation und zu jenen der 3. Generation jedoch als relativ<br />

gering.<br />

118 Übersichten über Sprachstandserhebungen in den Ländern und Sprachfördermaßnahmen<br />

bietet der Bildungsbericht 2012 (Tab C5-1A, Tab. C5-6web; Tab. C5-7web; ebd., S. 62).<br />

119 Der in einer Befragung der Landesministerien durch das Deutsche Jugendinstitut (DJI) gewonnene<br />

Überblick (ebd., Tab. C5-6web) über <strong>Kinder</strong>, die an landesweiten Sprachstandserhebungen<br />

teilnahmen, und über <strong>Kinder</strong> mit diagnostiziertem Förderbedarf, ermöglicht keine<br />

Rückschlüsse zum Anteil der <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund.<br />

120 Zur 1. Migrantengeneration zählen <strong>Kinder</strong>, die im Ausland geboren wurden und selbst nach<br />

Deutschland zugewandert sind; zur zweiten Migrantengenerationen zählen <strong>Kinder</strong>, die in<br />

Deutschland geboren wurden und von denen mindestens ein Elternteil zugewandert ist. Einen<br />

einseitigen Migrationshintergrund haben in dieser Gruppe <strong>Kinder</strong>, bei denen lediglich ein Elternteil<br />

zugewandert ist. Ein beidseitiger Migrationshintergrund liegt vor, wenn beide Eltern<br />

nach Deutschland zugewandert sind. Zur 3. Generationen gehören <strong>Kinder</strong>, die selbst und deren<br />

Eltern in Deutschland geboren wurden, von denen aber mindestens ein Großelternteil<br />

nach Deutschland eingewandert ist.

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