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Kinder-Migrationsreport

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2. Repräsentative Längsschnittstudien zu den Übertrittsprozessen von der<br />

Grundschule in Schulen des Sekundarbereichs I.<br />

Auf Grundlage derartiger Studien können Daten gewonnen werden, die<br />

Übertrittsverläufe von <strong>Kinder</strong>n mit und ohne Migrationshintergrund über<br />

einen längeren Zeitraum und unter Berücksichtigung ökonomischer, sozialer<br />

und kultureller Ressourcen sowie deren Leistungsentwicklung verfolgen.<br />

3. Weitere wissenschaftliche Überprüfung von überwiegend im angelsächsischen<br />

Raum entwickelten Erklärungsansätzen zu den durchschnittlich<br />

höheren Bildungsaspirationen in der Migrantenpopulation.<br />

In Deutschland liegen Forschungsarbeiten zur Überprüfung der Immigrant-<br />

Optimism- und Informationsdefizit-Hypothese vor. Offen bleibt jedoch,<br />

warum auch bei Übereinstimmung im sozialen Status und in den Schulleistungen<br />

der <strong>Kinder</strong> Eltern mit türkischem Migrationshintergrund im Vergleich<br />

zu Eltern anderer Herkunft besonders hohe Bildungsaspirationen<br />

zeigen. Vor diesem Hintergrund wird Bedarf an Untersuchungen geäußert,<br />

die sich mit der Bedeutung sozialer Netzwerke und von Diskriminierungserfahrungen<br />

für elterliche Bildungsaspirationen auseinandersetzen.<br />

4. (Längsschnitt-)Forschung zur Wirkung von Ganztagsschule auf Chancengerechtigkeit.<br />

Die Ergebnisse der Längsschnittstudie StEG deuten darauf hin, dass <strong>Kinder</strong><br />

mit Migrationshintergrund bei ihrer Notenentwicklung von der Ganztagsschule<br />

profitieren. Inwieweit Bildungschancen und Schulerfolg bei <strong>Kinder</strong>n<br />

mit Migrationshintergrund durch einen Ganztagsschulbesuch verbessert<br />

werden können, erfordert systematische Vergleiche zwischen Halb- und<br />

Ganztagsschulen. Um Langzeitwirkungen von Ganztagsschulen zu untersuchen,<br />

sind über die Schulzeit hinausreichende Forschungsprojekte erforderlich.<br />

Ganztagsschulen halten nicht nur ein schulfachbezogenes, sondern – u.a.<br />

in Kooperation mit <strong>Kinder</strong>- und Jugendhilfe – ein sehr breites Bildungsangebot<br />

vor bzw. erheben den Anspruch „auch die nonformalen und informellen<br />

Seiten der Bildung zu integrieren“ (Rauschenbach u.a. 2012, S. 142).<br />

Damit eröffnen sie – so die These – für benachteiligte Bevölkerungsgruppen,<br />

u.a. für <strong>Kinder</strong> und Jugendliche mit Migrationshintergrund, Chancen<br />

zur Partizipation an Bildungsangeboten, die ihnen sonst nur eingeschränkt<br />

zugänglich wären. Zur Überprüfung dieser These wäre weitere Forschung<br />

wünschenswert.<br />

5. Längsschnittstudien zur Perspektive von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund<br />

auf die Schule und zu deren schulischem Wohlbefinden.<br />

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