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Kinder-Migrationsreport

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gruppe der 6- bis 9-Jährigen, während dies bei <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund<br />

im „klassischen <strong>Kinder</strong>gartenalter“ zwischen 3 und 6 Jahren der<br />

Fall ist. In beiden Gruppen nimmt in diesen Altersgruppen vor allem der<br />

Anteil von <strong>Kinder</strong>n mit teilzeiterwerbstätigen Müttern zu, der sich mit zunehmenden<br />

Alter weiter erhöht. Unter 3-jährige <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

haben in etwa halb so oft Mütter, die durch eine Vollzeiterwerbstätigkeit<br />

beansprucht sind, wie <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund. Nach<br />

einer leichten Verringerung dieser Anteile bei den 3- bis 6-Jährigen mit Migrationshintergrund<br />

um 4 Prozentpunkte und einer stärkeren bei den <strong>Kinder</strong>n<br />

ohne Migrationshintergrund (8 Prozentpunkte) bleiben die Anteile in<br />

beiden Gruppen relativ stabil.<br />

Dass die Arbeitszeit der Mutter vor allem durch Betreuungsaufgaben bedingt<br />

ist und diese mit dem Alter des Kindes variieren, wird durch deren<br />

Begründungen für eine Teilzeittätigkeit bestätigt (vgl. Abbildung A-2.3). Persönliche<br />

oder familiäre Pflichten erhalten demgegenüber einen deutlich geringeren<br />

Stellenwert. Teilzeiterwerbstätigkeit wird aber nicht nur aus familiären<br />

Gründen ausgeübt, sondern auch, weil keine Stellen mit höheren Arbeitszeiten<br />

eingenommen werden können.<br />

Zusammenfassend kann davon ausgegangen werden, dass sowohl <strong>Kinder</strong><br />

mit als auch ohne Migrationshintergrund aufgrund der Erwerbstätigkeitskonstellationen<br />

der Eltern weniger Zeit mit ihren Vätern als mit ihren Müttern<br />

verbringen. Dies trifft für <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund jedoch<br />

weniger als für jene ohne Migrationshintergrund zu. Gleichzeitig haben<br />

Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund seltener eine Mutter, die<br />

aufgrund einer Teilzeit oder Vollzeiterwerbstätigkeit abwesend ist. Dass<br />

zwischen beiden Gruppen – mit Ausnahme der unter 3-Jährigen – keine<br />

gravierenden Unterschiede hinsichtlich einer mütterlichen Vollzeiterwerbstätigkeit<br />

bestehen, weist darauf hin, dass <strong>Kinder</strong> unabhängig von ihrem Migrationshintergrund<br />

gleichermaßen mit Problemen ihrer Mutter konfrontiert<br />

sind, Familie und Beruf zu vereinbaren. Sehr viel stärker gilt dies im<br />

Umgang mit dem Vater. Hier sind <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund allerdings<br />

seltener betroffen, da bei ihnen der Anteil mit erwerbstätigen Vätern<br />

geringer ist. Zu berücksichtigen gilt in diesem Zusammenhang jedoch, dass<br />

aus der Nicht-Erwerbstätigkeit des Vaters – insbesondere bei lang anhaltenter<br />

Dauer – unter Umständen finanzielle und psychische Belastungen für<br />

die Familie resultieren.<br />

e) Armut<br />

Armut und das Armutsrisiko von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund wird<br />

im Folgenden unter einer ökonomischen Perspektive betrachtet. 22<br />

Diese wird in<br />

der Armutsforschung häufig als zu eng kritisiert und durch weiter gefasste<br />

Armutskonzepte ersetzt, die auch immaterielle Mängellagen von <strong>Kinder</strong>n<br />

22 Dabei kommen drei unterschiedliche Indikatoren zum Ansatz: zum einen die Armutsbetroffenheit<br />

sowie das Armutsrisiko, die beide über das →äquivalenzgewichtete Haushaltsnettoeinkommen<br />

(→Haushaltsnettoäquivalenzeinkommen) berechnet werden, und zum anderen der<br />

Bezug von staatlichen Transferleistungen nach dem zweiten Sozialgesetzbuch (→SGB II).<br />

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