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Kinder-Migrationsreport

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9. Von kulturellen bzw. sozialen Risikolagen sind tendenziell <strong>Kinder</strong> mit<br />

einem beidseitigen Migrationshintergrund häufiger als jene mit einseitigem<br />

Migrationshintergrund betroffen, <strong>Kinder</strong> der 1. Generation stärker<br />

als die der 2. und 3. Generation und <strong>Kinder</strong> mit einem türkischen Migrationshintergrund<br />

häufiger als <strong>Kinder</strong> aus anderen familialen Herkunftsländern.<br />

Kulturelle Risikolagen zeigen sich in einem geringen Bildungsniveau im Elternhaus,<br />

soziale in der Nicht-Erwerbstätigkeit beider Elternteile und in der<br />

Armutsbetroffenheit der Familie. Wird von einer „tendenziell“ stärkeren<br />

Betroffenheit der <strong>Kinder</strong> mit beidseitigem Migrationshintergrund, der 1.<br />

Zuwanderungsgeneration und mit türkischem Migrationshintergrund als der<br />

<strong>Kinder</strong> der jeweiligen Vergleichsgruppen gesprochen, so ist zu berücksichtigen,<br />

dass in einzelnen Kategorien die Ergebnisse weniger eindeutig sind<br />

bzw. sich teilweise nicht deutlich von den anderen Vergleichsgruppen abgrenzen<br />

lassen.<br />

So ergibt sich in der 1. Zuwanderungsgeneration eine Polarisierung im<br />

Bildungsniveau: Einerseits findet sich hier ein deutlich höherer Anteil von<br />

<strong>Kinder</strong>n, deren Eltern einen niedrigen Bildungs- und Berufsstatus haben,<br />

andererseits unterscheidet sich der Anteil der <strong>Kinder</strong> der 1. Generation mit<br />

einem hohen familiären Bildungsniveau kaum von dem der Mädchen und<br />

Jungen ohne Migrationshintergrund. Darüber hinaus sind niedrige Bildungslagen<br />

im Elternhaus bei <strong>Kinder</strong>n der 1. Generation ebenso hoch ausgeprägt<br />

wie bei jenen der 2. bzw. 3. Generation.<br />

Im Verhältnis zu <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund erweisen sich<br />

Bildungsunterschiede in den Elternhäusern mit Ausnahme von <strong>Kinder</strong>n mit<br />

polnischem Migrationshintergrund in allen anderen Herkunftslandgruppen<br />

als relativ hoch. <strong>Kinder</strong> aus Familien aus den ehemaligen (EU-)Anwerbestaaten<br />

und aus Russland leben – nach jenen mit türkischem Migrationshintergrund<br />

– am häufigsten in Haushalten, in denen die Eltern nicht in den<br />

Arbeismarkt integriert sind. Bei Mädchen und Jungen aus dem ehemaligen<br />

Jugoslawien ist demgegenüber der Unterschied zum Anteil von <strong>Kinder</strong>n<br />

ohne Migrationshintergrund in Nicht-Erwerbstätigen-Haushalten gering. In<br />

der Armutsbetroffenheit erweist sich der Abstand zwischen <strong>Kinder</strong>n mit<br />

türkischem und russischem Migrationshintergrund als niedrig und auch<br />

<strong>Kinder</strong> aus den ehemaligen (EU-)Anwerbestaaten leben doppelt so häufig<br />

wie <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund in Armut bzw. armutsnahen Lebenslagen.<br />

Den stärksten Einfluss auf die Armutsbetroffenheit haben regressionsanalytischen<br />

Berechnungen zufolge die Erwerbstätigkeit beider Elternteile<br />

und der Bildungsstatus der Eltern, der sich auch als wichtiger Einflussfaktor<br />

für eine höhere Chance auf elterliche Erwerbstätigkeit erweist. Differenziert<br />

nach den unterschiedlichen Gruppen in den Kategorien ein-/beidseitiger<br />

Migrationshintergrund, Zuwanderungsgeneration und familiäres Herkunftsland<br />

zeigen sich jedoch Unterschiede in der Wirkung dieser Einflussfaktoren.<br />

Für <strong>Kinder</strong> in Familien mit beidseitigem Migrationshintergrund verringern<br />

sie die Armutsbetroffenheit nicht in dem Maße wie für jene mit einseitigem<br />

Migrationshintergrund. Elterliche Bildungs- und Berufsqualifikatio-<br />

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