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Kinder-Migrationsreport

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Aus Angaben zur schulischen Befindlichkeit der <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund<br />

erschließen sich höhere Belastungen und Schwierigkeiten bei<br />

<strong>Kinder</strong>n der 2. Generation mit einem beidseitigen Migrationshintergrund<br />

als bei Mädchen und Jungen der anderen Generationen und denjenigen ohne<br />

Zuwanderungsgeschichte. Dies zeigt sich in der Sorge der <strong>Kinder</strong>, den<br />

angestrebten Schulabschluss nicht erreichen zu können, der Angst vor<br />

Klassenarbeiten sowie vor dem Nicht-Erreichen der Versetzung und der<br />

Furcht, in der Schule Fehler zu machen. Dazu könnte u.a. ein hoher internalisierter<br />

Leistungsdruck beitragen, denn diese <strong>Kinder</strong> bewerten mit deutlichem<br />

Vorsprung vor allen anderen Gruppen Noten und Zeugnisse als<br />

„das Wichtigste“ in der Schule. <strong>Kinder</strong> mit beidseitigem Migrationshintergrund<br />

nehmen darüber hinaus am häufigsten Hausaufgabenhilfe, Nachhilfeunterricht<br />

und Förderkurse sowie -unterricht in Anspruch. Trotz ihrer<br />

schulbezogenen Ängste und Sorgen gehören sie – ebenso wie <strong>Kinder</strong> mit<br />

einseitigem Migrationshintergrund und wie <strong>Kinder</strong> der 1. Generation – jedoch<br />

auch zu jenen <strong>Kinder</strong>n, die häufiger als Mädchen und Jungen der 3.<br />

Generation und als <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund angeben, Spaß am<br />

schulischen Lernen zu haben. Drei von vier Eltern unter 10-jähriger Schüler/innen<br />

mit beidseitigem Migrationshintergrund schätzen das schulische<br />

Wohlbefinden ihrer <strong>Kinder</strong> ebenfalls relativ hoch ein. Sie bleiben in ihrer<br />

positiven Bewertung aber hinter den Einschätzungen von Eltern mit <strong>Kinder</strong>n<br />

der 2. einseitigen Zuwanderungsgeneration und <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund<br />

zurück.<br />

Im familiären Alltag zeichnen sich keine markanten Differenzlinien ab,<br />

die Rückschlüsse auf mehr oder weniger förderliche oder ungünstige Sozialisationsbedingungen<br />

von <strong>Kinder</strong>n unterschiedlicher Zuwanderungsgenerationen<br />

erlauben. Zwar gibt es punktuell Unterschiede, im Wesentlichen<br />

kann jedoch davon ausgegangen werden, dass der familiäre Alltag, das Familienklima<br />

und die Beziehung zu den Eltern für <strong>Kinder</strong> unabhängig von<br />

ihrer Generationenzugehörigkeit ähnlich positive sozialisatorische Voraussetzungen<br />

bietet, die sich zudem nur geringfügig von jenen der <strong>Kinder</strong> ohne<br />

Migrationshintergrund unterscheiden.<br />

Dies gilt auch für die selbständige außerschulische und -familiale Freizeitgestaltung<br />

von 6- bis 14-Jährigen. Vor allem bei 6- bis 8-jährigen <strong>Kinder</strong>n<br />

der 3. Generation zeigt sich häufig eine frühe Selbständigkeit, die teilweise<br />

die der <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund überschreitet. Doch auch<br />

Gleichaltrige der 2. Generation mit einseitigem Migrationshintergrund unternehmen<br />

in den meisten Aktivitätsfeldern ähnlich häufig wie <strong>Kinder</strong> ohne<br />

Migrationshintergrund etwas ohne die Eltern. In der Altersgruppe der 13-<br />

bis 14-Jährigen verringern sich die Unterschiede zwischen den Generationsgruppen<br />

bei den meisten Aktivitäten. Alkohol trinken und abends weggehen<br />

nehmen bei <strong>Kinder</strong>n der 2. beidseitigen Generation jedoch einen<br />

deutlich geringeren Stellenwert unter den eigenständigen Unternehmungen<br />

ein als bei jenen der 3. und der 2. einseitigen Migrantengeneration sowie bei<br />

<strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund.<br />

In der Art ihrer Freizeitgestaltung unterscheiden sich <strong>Kinder</strong> der jeweiligen<br />

Zuwanderungsgenerationen nur geringfügig voneinander und auch in<br />

Relation zu <strong>Kinder</strong>n ohne Migrationshintergrund zeigen sich überwiegend<br />

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