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Kinder-Migrationsreport

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is 25-Jährigen nach den individuellen Zwecken, die mit „digitalen Individualmedien“<br />

(PC, Internet, Handy, Spielkonsole) verbunden sind, und nach<br />

Radioprogrammen, die gehört werden.<br />

Granato (2001) richtet das Augenmerk auf Genre-Vorlieben von 6- bis<br />

13-jährigen <strong>Kinder</strong>n im Fernsehen. Sie stellt fest, dass <strong>Kinder</strong> mit türkischem<br />

Migrationshintergrund ebenso wie <strong>Kinder</strong> ohne Migrationshintergrund<br />

am liebsten Zeichentrickfilme sehen (59% bzw. 37%), dann folgen<br />

<strong>Kinder</strong>sendungen (43% bzw. 31%). Tiersendungen gehören für ein Drittel<br />

der <strong>Kinder</strong> aus Familien mit türkischem Migrationshintergrund zu einem<br />

ihrer drei Favoriten; ebenso viele <strong>Kinder</strong> ohne Zuwanderungsgeschichte<br />

nennen „Serien, die jeden Tag kommen“ (ebd., S. 32). Jungen mit türkischem<br />

Migrationshintergrund tendieren zu Sportsendungen und, mit zunehmendem<br />

Alter häufiger, zu Actionfilmen. Mädchen gleicher familialer<br />

Herkunft bevorzugen stattdessen Zeichentrickfilme, <strong>Kinder</strong>sendungen und<br />

Tierfilme. Darin unterscheiden sie sich nicht von ihren Geschlechtsgenossen<br />

und -genossinnen ohne Migrationshintergrund. Die Jungen türkischer<br />

Herkunft sehen Actionfilme allerdings häufiger als jene ohne Migrationshintergrund.<br />

Unterschiede in den Inhalten des Medienkonsums zwischen <strong>Kinder</strong>n mit<br />

und ohne Migrationshintergrund stellt auch eine Klassenzimmerbefragung<br />

von Viertklässlern (Durchschnittsalter: 10 Jahre) des Kriminologischen Instituts<br />

Niedersachsen (KFN) fest (vgl. Pfeiffer u.a. 2007). Danach werden<br />

entwicklungsbeeinträchtigende Medieninhalte beim Fernsehen und Spielkonsole-Spielen,<br />

d.h. solche, die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben sind,<br />

mehr als doppelt so oft von Viertklässlern mit als ohne Migrationshintergrund<br />

konsumiert. Am größten ist der Anteil dieser Nutzer/innen in der<br />

Gruppe mit türkischem bzw. russischem Migrationshintergrund 181<br />

(vgl.<br />

Abbildung 128).<br />

181 Der herkunftslandspezifische Migrationshintergrund der <strong>Kinder</strong> wird danach bestimmt, welche<br />

Staatsangehörigkeit die Eltern bei ihrer Geburt hatten. Bei unterschiedlichen Nationalitäten<br />

der Elternteile orientiert sich die Festlegung des Herkunftslandes an der Staatsbürgerschaft<br />

der Mutter.<br />

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