13.05.2013 Aufrufe

Kinder-Migrationsreport

Kinder-Migrationsreport

Kinder-Migrationsreport

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Abbildung 97: Erklärende Schülermerkmale der aufgeklärten Varianz<br />

der Durchschnittsnoten auf Individualebene (in %)<br />

* Die Leistung wurde durch einen standardisierten Test ermittelt.<br />

Quelle: Maaz u.a. 2011, zentrale Ergebnisse<br />

Um zu überprüfen, ob sich dieser Effekt auf andere Schülermerkmale zurückführen<br />

lässt, wurden in einer schrittweisen Regression der Einfluss von<br />

Leistungsindikatoren sowie sozialen Herkunftsmerkmalen überprüft. Bei Kontrolle<br />

nach Leistung verringerte sich der Migrationseffekt deutlich, war aber<br />

noch statistisch signifikant. „Diese deutliche Reduzierung des Effekts deutet<br />

darauf hin, dass <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund insgesamt weniger<br />

gute Ergebnisse in den Leistungstests erzielt haben und dies bei den Lehrkräften<br />

auch zu unterschiedlichen Benotungen geführt hat“ (ebd., S. 31).<br />

Wurden zusätzlich Indikatoren der sozialen Herkunft (sozioökonomischer<br />

Status, Schulabschluss der Eltern, Ausbildungsabschluss, Bücherbesitz sowie<br />

kulturelle Aktivitäten) berücksichtigt, so bestand kein darüber hinausgehender<br />

Migrationseffekt mehr. Maaz u.a. folgern deshalb: „Migrationseffekte,<br />

wie sie in den deskriptiven Analysen sichtbar werden, sind den vorliegenden<br />

Befunden zufolge nicht auf migrationsspezifische Merkmale zurückzuführen,<br />

sondern auf leistungs- und soziale Herkunftseffekte“ (ebd.).<br />

Insofern sie auf die soziale Herkunft zurückgeführt werden können, „ist der<br />

Migrationseffekt im Grunde ein sozialer Effekt“ (ebd., S. 13). Eingeschränkt<br />

wird die Validität dieser Ergebnisse dadurch, dass sie durch standardisierte<br />

Leistungstests gewonnen wurden und diese Tests „immer nur einen<br />

Ausschnitt der benotungsrelevanten Fähigkeiten und Verhaltensweisen<br />

erfassen“ (ebd., S. 33).<br />

4.3.2.2 Einfluss deutschsprachiger Kompetenzen auf Schulleistungen<br />

Wissen wird in der Schule im Allgemeinen über die deutsche Sprache vermittelt.<br />

„Schulisches Lernen stützt sich ganz entscheidend auf Sprache: in<br />

der Lehrer-Instruktion, der Klassenraum-Interaktion, den Lehrbuchtexten,<br />

den Schülerleistungen. Die Unterrichtssprache in der Regelklasse ist Deutsch“<br />

(Stölting 2006, S. 255). Andere Sprachen, die zumindest im Fremdsprachenunterricht<br />

auch eine Rolle spielen – vor allem Englisch und Französisch<br />

– werden als „statushohe“ Sprachen bezeichnet (Norrenbrock 2008, S.<br />

31). Im Gegensatz dazu spielen die Herkunftssprachen der meisten <strong>Kinder</strong><br />

182<br />

Leistung*<br />

Kognitive Grundfähigkeiten<br />

Elterlicher Bildungshintergrund<br />

Elterl. Bücherbesitz<br />

Sozioökon. Status<br />

Migrationshintergrund<br />

Geschlecht<br />

0,4<br />

4,7<br />

20,9<br />

19,4<br />

18,3<br />

17,2<br />

49,4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!