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Kinder-Migrationsreport

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zierenden Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern beeinflussen<br />

auch die Entwicklungs- und Verwirklichungschancen von <strong>Kinder</strong>n (vgl.<br />

Filsinger 2011, S. 58).<br />

Wie <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund die familialen Beziehungen wahrnehmen,<br />

welche Bedeutung sie für diese haben und wie sie alltäglich gestaltet<br />

werden, wird im Folgenden anhand repräsentativer sozialwissenschaftlicher<br />

Erhebungen rekonstruiert. Der Großteil der präsentierten Ergebnisse<br />

beruht auf Daten des Surveys „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“<br />

(AID:A) des Deutschen Jugendinstituts (DJI) aus dem Jahr 2009. Dabei gilt<br />

zu berücksichtigen, dass diese Befunde aus zwei unterschiedlichen Perspektiven<br />

generiert werden: Während für <strong>Kinder</strong> im Alter von 9 bis 14 Jahren<br />

Erhebungen zur Verfügung stehen, in denen die Jungen und Mädchen<br />

selbst zum Aufwachsen in der Familie befragt wurden, leiten sich Aussagen<br />

über jüngere <strong>Kinder</strong> aus Angaben der Eltern ab. Auf Grund dieser unterschiedlichen<br />

Perspektiven werden beide Altersgruppen getrennt voneinander<br />

dargestellt.<br />

Differenzierungen nach der Zugehörigkeit zur 1., 2. und 3. Migrantengeneration<br />

sowie – soweit die Fallzahlen genügend aussagekräftig sind – nach<br />

der familialen nationalen Herkunft der <strong>Kinder</strong> bzw. ihrer Eltern geben Aufschluss<br />

über Besonderheiten und Entwicklungen der Familienbeziehungen<br />

von <strong>Kinder</strong>n in unterschiedlichen Migrationskontexten. Zusätzlich wird nach<br />

Geschlecht und – wo möglich – nach der Schichtzugehörigkeit der <strong>Kinder</strong><br />

differenziert. Ergänzt werden die Befunde durch Daten zu <strong>Kinder</strong>n ohne<br />

Migrationshintergrund.<br />

2.3.2.1 Das Familienleben von 0- bis 8-jährigen <strong>Kinder</strong>n<br />

a) Gemeinsame Aktivitäten<br />

Neben der Betreuung in einer <strong>Kinder</strong>tageseinrichtung (vgl. Kapitel 3)<br />

kommt im Kleinkindalter sowie den sich daran anschließenden Lebensjahren<br />

den gemeinsamen Aktivitäten in der Familie eine wichtige Bedeutung<br />

zu. Durch die Teilnahme an der familiären Alltagsorganisation und -bewältigung<br />

sowie an Freizeitaktivitäten mit der Familie erhält das Kind im Rahmen<br />

von familiären Beziehungen und Kommunikationen Gelegenheit, Bindungen<br />

aufzubauen, Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben sowie seine<br />

Persönlichkeit und Gemeinschaftsfähigkeit zu entwickeln (vgl. BMFSFJ<br />

2005, S. 90ff.).<br />

Alltagsorganisation und -bewältigung<br />

Die Beteiligung von <strong>Kinder</strong>n an häuslichen Aufgaben und Tätigkeiten wurde<br />

im DJI-Survey AID:A nach Altersgruppe unterschiedlich differenziert<br />

erhoben. Es ist möglich, die auf Elternaussagen beruhenden Daten für 0-<br />

bis 8-Jährige zur Beteiligung an drei Handlungsfeldern – Einkaufen, Hausarbeit<br />

und handwerkliche Arbeiten – zusammenfassend auszuwerten. Daran<br />

anschließend werden differenziertere Aufgabenbereiche für 6- bis 8-Jährige<br />

dargestellt.<br />

Unter 9-jährige <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund sind in die alltägliche familiäre<br />

Lebensführung vor allem durch gemeinsames Einkaufen und die<br />

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