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Kinder-Migrationsreport

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äußern sie häufiger als die anderen Gruppen häusliche Problemlagen als<br />

Motiv.<br />

4.4.2 Bewertung der Datenlage<br />

1. Die Forschung zu Sprachstanderhebungen ist noch unzureichend. Hier<br />

liegen auch noch keine umfassenden nach Migrationshintergrund differenzierten<br />

Ergebnisse vor.<br />

Hindernisse für flächendeckende Untersuchungen liegen vor allem in der<br />

mangelnden Vergleichbarkeit von Sprachtests. Angesichts der hohen Bedeutung,<br />

die der sprachlichen Förderung für die Bildungschancen von <strong>Kinder</strong>n<br />

mit (und ohne) Migrationshintergrund zugeschrieben wird, zeichnet<br />

sich hier ein Nachholbedarf ab, der in ein breiteres „Übergangsmanagement“<br />

zur Begleitung von <strong>Kinder</strong>n und Eltern auf dem Weg in die Schule<br />

eingebettet sein sollte.<br />

2. Die vorliegenden Daten zu vorzeitigen und verspäteten Einschulungen<br />

bieten keine ausreichenden Informationen zu <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund.<br />

Bundesweite Daten der amtlichen Statistik zum Einschulungsalter differenzieren<br />

nicht nach Migrationshintergrund bzw. ausländischer Staatsangehörigkeit.<br />

Nur in einigen Bundesländern werden die Daten entsprechend differenziert<br />

erhoben und veröffentlicht; auch diese lassen jedoch – u.a. wegen<br />

Unterschieden in den migrationsbezogenen Erhebungsmodi – keine generellen<br />

(Trend-)Aussagen zu.<br />

3. Eine „Übergangsforschung“, die systematisch und regional übergreifend<br />

den Übergang von der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtung in die Grundschule untersucht,<br />

existiert nicht. Sofern Daten zum Sprachstand von <strong>Kinder</strong>n<br />

mit Migrationshintergrund und zu ihrem Einschulungszeitpunkt vorhanden<br />

sind, sind sie nicht auf Übergangsprozesse bezogen.<br />

Einzelne Forschungsresultate zu Sprachstandserhebungen sowie zum Einschulungsalter<br />

werden nicht durch ihre Einbindung in komplexe Übergangsprozesse<br />

„gerahmt“. Dadurch kann ihre Relevanz für die Erleichterung<br />

und Verbesserung des Übergangsprozesses und für den weiteren Bildungsweg<br />

von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund nicht bewertet werden.<br />

Die Reduzierung auf deutschsprachige Kompetenzen und Einschulungsalter<br />

unter der Perspektive des Wechsels zwischen zwei curricularen Regelsystemen<br />

(Bildungsplan und Schulcurriculum) verengt „Übergangsforschung“<br />

auf bildungsorientierte Einzelaspekte. Es mangelt trotz vieler kleiner Einzelprojekte<br />

an ortsübergreifenden Daten, die es ermöglichen, den Übergang<br />

für <strong>Kinder</strong> mit (und ohne) Migrationshintergrund sowie für ihre Eltern unterstützend<br />

zu gestalten, so dass auf dieser Basis Unsicherheiten und Ängste<br />

abgebaut sowie die individuelle Entwicklung, die Lernorientierung und die<br />

Bildungserfolge gefördert werden könnten.<br />

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