13.05.2013 Aufrufe

Kinder-Migrationsreport

Kinder-Migrationsreport

Kinder-Migrationsreport

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Jeder dieser Abschnitte schließt mit Ergebnissen regressionsanalytischer<br />

Verfahren, die Aussagen über die Stärke von migrationsspezifischen, soziodemografischen<br />

und familienstrukturellen Einflüssen auf die Lebenslage von<br />

<strong>Kinder</strong>n erlauben. Sie konzentrieren sich auf die Frage nach der Armutsbetroffenheit<br />

und der →Erwerbstätigkeit der Eltern.<br />

2.3.1.1 <strong>Kinder</strong> mit und ohne Migrationshintergrund<br />

a) Familiale Lebensformen<br />

Familiale Lebensformen unterliegen dem gesellschaftlichen Wandel. So haben<br />

Eheschließungen in Deutschland seit den 1960er Jahren kontinuierlich<br />

abgenommen (vgl. Nave-Herz 2004, S. 58). Das Statistische Bundesamt<br />

verweist darauf, dass minderjährige <strong>Kinder</strong> 2010 seltener bei verheirateten<br />

Eltern lebten (76%) als im Jahr 2000 (81%) (Statistisches Bundesamt 2010a,<br />

S. 9).<br />

<strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund sind nach den Daten des Mikrozensus<br />

2009 jedoch weniger vom Wandel der Familienformen betroffen als Jungen<br />

und Mädchen ohne familiäre Zuwanderungsgeschichte: 0- bis 14-Jährige<br />

mit Migrationshintergrund leben deutlich häufiger als Gleichaltrige ohne<br />

Migrationshintergrund bei verheirateten Elternpaaren. Dementsprechend<br />

niedriger fallen ihre Anteile bei nicht-ehelichen bzw. gleichgeschlechtlichen<br />

Paaren sowie bei Alleinerziehenden aus (vgl. Abbildung 5). 16<br />

15 Zu den Menschen mit Migrationshintergrund zählen im Mikrozensus „alle nach 1949 auf das<br />

heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland<br />

geborenen Ausländer und alle in Deutschland Geborenen mit mind. einem zugewanderten<br />

oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“ (Statistisches Bundesamt 2010a, S.<br />

9).<br />

16 Inwiefern es sich bei den ausgewiesenen familialen Lebensformen um Stief- bzw. sogenannte<br />

Patchwork-Familien handelt, kann anhand der Mikrozensusdaten auf Grund fehlender Informationen<br />

zu Kindschaftsverhältnissen nicht beantwortet werden. So wird nicht ausgewiesen,<br />

ob es sich bei einem Kind in der Familie um ein Stief-, Adoptiv-, Pflege- oder leibliches Kind<br />

handelt. Lediglich für nicht-eheliche Lebensgemeinschaften lässt sich rekonstruieren, ob es<br />

sich bei den in der Familie lebenden <strong>Kinder</strong>n um die <strong>Kinder</strong> nur eines oder beider Partner<br />

handelt (vgl. Lengerer u.a. 2005, S. 43). Ferner lassen sich auf Basis der Mikrozensusdaten<br />

keine genauen Aussagen zu von Scheidung bzw. Trennung betroffenen <strong>Kinder</strong>n treffen, da in<br />

der Erhebung ausschließlich der aktuelle Familienstand erfasst wird.<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!