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Praxis - Theologie - Universität Bielefeld

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In den folgenden Zeilen möchte ich mich an dieses Spezifikum annähern,<br />

indem ich den praxeologischen Ansatz in zwei Hinsichten verorte.<br />

Zunächst möchte ich ganz kurz eine Abgrenzung zu objektivistischen und<br />

subjektivistischen Denkansätzen vornehmen. Sodann möchte ich die Frage<br />

der kontextbezogenen Hervorbringung von Sinn und Bedeutung aufnehmen.<br />

Im Blick auf unser Interesse an kontextueller <strong>Theologie</strong> halte ich<br />

die Auseinandersetzung mit der spezifischen Problematik von Zeichen,<br />

insbesondere in ihrer Form der „Rede“ (Ricoeur), für wichtig.<br />

Auch wenn man kontextbewusst <strong>Theologie</strong> treiben will, bleiben Probleme<br />

von Objektivismus und Subjektivismus als Risiken relevant. Es reicht<br />

bei weitem nicht, sich mit Emphase von der „klassischen <strong>Theologie</strong>“<br />

loszusagen und sich an Sozialwissenschaften zu orientieren, denn diese<br />

sind von ähnlichen impliziten Axiomen bestimmt. Die Vorstellung, die<br />

man sich davon macht, in welcher Weise Zeichen, Kultur und Erkennen<br />

aufeinander bezogen sind, ist für die <strong>Theologie</strong> von großer Bedeutung,<br />

denn davon hängt auch ab, was man unter Wahrheit versteht. Die Differenz<br />

zwischen einer subjektivistischen und einer objektivistischen Sicht auf<br />

diese Zusammenhänge ist für die Verortung des praxeologischen Ansatzes<br />

wichtig.<br />

„Objektivismus“ und „Subjektivismus“ zeichne ich hier in einer schematischen<br />

Weise, um nach beiden Seiten hin die Extrempole eines Kontinuums<br />

der Auffassungen deutlich zu machen. Dies ist von Bedeutung im<br />

Blick auf die Grundlinien eines praxeologischen Ansatzes für kontextbewusste<br />

<strong>Theologie</strong>. Denn Praxeologie verarbeitet Impulse aus verschiedenen<br />

Quellen beider Richtungen. Damit ist ein Blick auf die typischen<br />

Irrtumsanfälligkeiten beider Seiten eine heilsame Voraussetzung für die<br />

Herausbildung einer eigenen Position.<br />

Exkurs: Zur Entstehung von Sinn aus objektivistischer und<br />

subjektivistischer Sicht<br />

Objektivismus: Im Blick auf den Objektivismus sind es vor allem zwei Probleme,<br />

die uns beschäftigen werden: die Auffassung, der Sinn von Zeichen komme allein<br />

durch ihren Ort im Zeichensystem zustande, und die andere Meinung, der Sinn<br />

von Zeichen lasse sich als eine Widerspiegelung der gesellschaftlichen Verhältnisse<br />

in den Köpfen der Menschen hinreichend erklären.<br />

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