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Praxis - Theologie - Universität Bielefeld

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emerken, dass es sich sozusagen um dasselbe „Stück Stoff“ mit demselben<br />

Webmuster handelt, nur von der anderen Seite her betrachtet.<br />

Stackhouse ist Professor für christliche Ethik am Princeton Theological<br />

Seminary. Das Interesse des konservativen Theologen liegt nicht zuletzt<br />

darin, ethische Werte und Urteile – zum Beispiel im Zusammenhang der<br />

Menschenrechte – in objektiven theologischen Wahrheiten zu begründen,<br />

um ihnen so besser Geltung zu verschaffen. In diesem Sinne begreift er<br />

etwa die Prozesse von Säkularisierung und Globalisierung vor allem als<br />

degenerative Veränderungen an der Verankerung sozialer Institutionen in<br />

christlichen Werten. 19<br />

Geleitet vom Interesse an unbezweifelbaren universalen Werten hat<br />

sich Stackhouse in den 1980er Jahren auch mit kontextueller <strong>Theologie</strong><br />

beschäftigt. In seinem Buch Apologia verhandelt er einen Studienprozess<br />

über kontextuelle <strong>Theologie</strong> am Andover Newton Theological Seminary 20<br />

sowie vorangegangene Diskussionsprozesse 21 und wichtige Literatur zum<br />

Thema. Er setzt sich eingehend mit verschiedenen Strömungen kontextueller<br />

<strong>Theologie</strong> auseinander und geht dabei von einem engen Kontextbegriff<br />

aus. Daher ergibt sich vom Ansatz her schon der Gegensatz zwischen<br />

emphatisch kontextuellen <strong>Theologie</strong>n und „klassischer“ <strong>Theologie</strong><br />

mit universalem Wahrheitsanspruch.<br />

Exkurs: Zur objektivistischen Apologie der Vernunft bei Max<br />

Stackhouse<br />

Stackhouses Position: Max Stackhouse greift in seinem Buch Apologia im Laufe<br />

der Ausführungen drei Entwicklungsströmungen der modernen Geistes- und<br />

Sozialwissenschaften auf und reflektiert über deren Auswirkungen auf die <strong>Theologie</strong>.<br />

Zunächst widmet er sich dem Begriff der <strong>Praxis</strong> (Aufklärung, Hegel, Marx bis<br />

amerikanischem Pragmatismus). Sodann diskutiert er kurz Impulse für die <strong>Theologie</strong><br />

aus der Linguistik und Semiotik (Propp, Barthes, Kristeva, Geertz, Douglas,<br />

Turner). In einem weiteren Durchgang greift er theologische Ansätze auf, die in<br />

19 Vgl. etwa drei Bände über „God and Globalization“ Stackhouse/Paris: Powers, Stackhouse/Browning:<br />

Spirit, und Stackhouse/Obenchaine: Dominions.<br />

20 ...unter Beteiligung u .a. von Nantawan Booprasat-Lewis (Thailand), J.G.F. Collison<br />

(Indien), Lamin Saneh (Gambia).<br />

21 Zurück bis zur „Division of Overseas Ministries Assembly“ 1968 unter Beteiligung<br />

von M.M. Thomas (Bangalore); „Global Solidarity in Theological Education“, 1981 in<br />

Toronto (publiziert beim ÖRK von Sapsezian/Amirtham/Kinsler).<br />

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