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Praxis - Theologie - Universität Bielefeld

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Für einen praxeologischen Ansatz versteht es sich von selbst, dass<br />

Forschung und Lehre eine kreative Einheit bilden. Die reflexive Kontextualität<br />

theologischer Produktion und ihre Kompetenz zu transversalen<br />

Beziehungen bewähren sich somit als erstes in der Ausbildung und in ihren<br />

Resultaten. Meine Studierenden in Lateinamerika sehen das auch so.<br />

F. Kontextbewusste <strong>Theologie</strong> als Wissenschaft:<br />

Relativität und Wahrheit<br />

Auch wissenschaftliche <strong>Theologie</strong> ist eine <strong>Praxis</strong>form. Es wäre an dieser<br />

Stelle dementsprechend nötig, wissenschaftstheoretische Aspekte kontextueller<br />

<strong>Theologie</strong> weiter zu vertiefen. Dies soll hier allerdings nur noch<br />

in ganz knappen Ansätzen geschehen. Es werden lediglich einige offene<br />

Fragen formuliert und danach aus praxeologischer Sicht die beiden Probleme<br />

noch einmal aufgenommen, die bei der Auseinandersetzung mit so<br />

genannter „klassischer“ <strong>Theologie</strong> im Mittelpunkt standen: die Voraussetzungslosigkeit<br />

und die objektiv begründbare Wahrheit theologischer Aussagen.<br />

1. Offene Fragen zur theologischen Produktion<br />

Um eine wissenschaftstheoretische Diskussion über <strong>Theologie</strong> aus praxeologischer<br />

Perspektive zu vertiefen, könnten die folgenden Fragen näher<br />

untersucht werden:<br />

Welche Stellung hat die (kontextuelle) <strong>Theologie</strong> im gesellschaftlichen<br />

Raum und welche auf dem Feld akademischer <strong>Praxis</strong>? Welche Orientierungen<br />

und Begrenzungen objektiver Art sind mit dieser Stellung verbunden,<br />

wenn man die faktische Verteilung von Chancen und Zugangsmöglichkeiten<br />

zu Ressourcen und Entscheidungen beachtet?<br />

Welcher Art von Chancen und Begrenzungen begegnet kontextbewusste<br />

<strong>Theologie</strong> im kirchlichen Feld? Wie kann sie kirchliches und akademisches<br />

Feld so miteinander vermitteln, dass unter den spezifischen Voraussetzungen<br />

ihrer eigenen Perspektive (Kontextorientierung) die unterschiedlichen<br />

Bedingungen beider <strong>Praxis</strong>felder optimal ins Spiel kommen?<br />

Welche Auswirkungen haben die inkorporierten Dispositionen der<br />

Wahrnehmung, des Urteilens und des Handelns als implizite Axiome der<br />

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