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Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

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102 Kapitel 3<br />

dann beson<strong>der</strong>s durch die Politik <strong>der</strong> Europäischen Union deutlich verstärkt,<br />

in <strong>der</strong> durch Ministerratsentscheidungen aber auch durch einseitige Aktionen<br />

<strong>der</strong> Europäischen Kommission noch verbliebene Barrieren des ab 1992<br />

hergestellten Binnenmarktes nach und nach beseitigt wurden.<br />

Mit Privatisierung und Liberalisierung entstanden neue Regelungsaufgaben,<br />

was zur etwas paradox anmutenden Konsequenz hatte, dass mit <strong>der</strong><br />

Einführung <strong>der</strong> freieren Märkte eine höhere Dichte an Regelwerk einherging<br />

(Vogel 1998). Neue Regulierungsstrukturen mussten eingerichtet werden<br />

über die <strong>der</strong> Zugang bestimmt wurde und hinsichtlich <strong>der</strong> Preisbildung dominater<br />

Anbieter spezifische Auflagen gesetzt wurden. Hierbei hatten sich<br />

in zunehmendem Maße das amerikanische und britische Modell <strong>der</strong> unabhängigen<br />

Regulierungskommissionen durchgesetzt. Das bisherige europäisch-japanische<br />

Modell <strong>der</strong> Steuerung über die Ministerialbürokratie wurde<br />

in das neue Modell übernommen. In Deutschland, Frankreich und Italien<br />

wurden unabhängige Regulierungskommissionen eingerichtet. In Japan, wo<br />

diese Funktion gegenwärtig noch durch das »Telecommunications Bureau«<br />

des Post- und <strong>Telekommunikation</strong>sministeriums wahrgenommen wird, sind<br />

ebenfalls Entwicklungsansätze in Richtung einer unabhängigen Behörde erkennbar.<br />

<strong>Die</strong> wesentlichen <strong>Transformation</strong>en <strong>der</strong> letzten dreissig Jahre können in<br />

Organisationsreformen und Marktöffnungsmaßnahmen unterteilt werden.<br />

<strong>Die</strong> Gesamttransformation folgte bestimmten Sequenzen. Zunächst waren es<br />

eher bescheidene Marktöffnungen, die in einigen Län<strong>der</strong>n auch autonomisierende<br />

Organisationsreformen (Umwandlung in öffentliches Unternehmen,<br />

Trennung vom Postdienst) mit sich brachten. Erst in einer weiteren Sequenz<br />

wurden Marktöffnungen radikalisiert sowie formelle und materielle Privatisierungsmaßnahmen<br />

durchgeführt. Hieran schlossen sich dann in <strong>der</strong> Regel<br />

regulatorische Reformen an. In den verschiedenen Län<strong>der</strong>n verlief dieser<br />

<strong>Transformation</strong>sprozess zum Teil sehr unterschiedlich. Manche Län<strong>der</strong><br />

hatten bestimmte <strong>Transformation</strong>en bereits (lange) vor den 1970er-Jahren<br />

durchgeführt (zum Beispiel die USA). Für die weitere Analyse werden bei<br />

den organisatorischen Verän<strong>der</strong>ungen und Marktöffnungsmaßnahmen insgesamt<br />

vierzehn Dimensionen unterschieden, hinter denen sich folgende<br />

Sachverhalte verbergen:

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