07.01.2013 Aufrufe

Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einleitung 21<br />

ves Vorgehen gewählt. Gegenstand <strong>der</strong> Analyse wird die langfristige Entwicklungsdynamik<br />

dieser Sektoren in den wichtigsten Industriestaaten sein,<br />

die bis zur aktuellen großen <strong>Transformation</strong> immerhin mehr als zwei Drittel<br />

des Welttelekommunikationssystems umfassten. Mit dieser Herangehensweise<br />

ist die Hoffnung verbunden, zentrale und fundamentale Faktoren identifizieren<br />

zu können, die für den institutionellen und strukturellen Wandel in<br />

diesem Sektor verantwortlich sind.<br />

Das Thema dieser Studie ist somit die langfristige Entwicklung institutioneller<br />

Arrangements in einem Infrastruktursektor, <strong>der</strong> schon immer zum<br />

Kernbestand <strong>der</strong> Staatsaufgaben gehört. Das liegt auch daran, dass er von<br />

zentraler Bedeutung für den Staat und für staatliche Machtausübung ist.<br />

Zugleich geht es jedoch auch um ein Untersuchungsobjekt, das in starkem<br />

Maße durch technische Zwänge und Abhängigkeiten geprägt ist. Aus dieser<br />

Perspektive betrachtet wird daher die Frage aufgeworfen, ob mit <strong>der</strong> technischen,<br />

ökonomischen und politischen Eigenart dieser gesellschaftlichen<br />

Teilbereiche auch spezifische institutionelle Regelungsstrukturen einhergehen<br />

beziehungsweise »koevoluieren«. Da in dem untersuchten Sektor direkte<br />

Interventions- und Regulierungsformen des Staates immer eine dominante<br />

Rolle gespielt haben, ist diese Studie auch <strong>der</strong> Frage gewidmet, welche politischen<br />

Faktoren und Bedingungen für die Herausbildung und Entwicklung<br />

spezifischer staatlicher Leistungsstrukturen und <strong>der</strong>en institutionellen Formen<br />

verantwortlich sind.<br />

Mit dieser Problemstellung ist zudem ein allgemeineres Thema angeschnitten,<br />

das sich mit den Triebkräften und Formen des politisch-institutionellen<br />

Wandels beschäftigt. <strong>Die</strong>s ist bis heute eine grundlegende Problemstellung<br />

<strong>der</strong> Politik- und Sozialwissenschaften geblieben. Hinter dem<br />

Begriff des Wandels selbst verbirgt sich jedoch ein äußerst komplexer und<br />

vielschichtiger Sachverhalt: Wandel kann schnell o<strong>der</strong> langsam, er kann<br />

mo<strong>der</strong>at o<strong>der</strong> radikal, und er kann intendiert o<strong>der</strong> auch nicht intendiert sein.<br />

Eine Theorie des institutionellen Wandels müsste diese Variationen <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

erfassen können.<br />

Der prominenteste Kandidat für eine solchermaßen übergreifende Theorie<br />

des Wandels ist heute ganz offenkundig die Evolutionstheorie. Wenn<br />

man die Theorieentwicklung in den unterschiedlichen wissenschaftlichen<br />

Disziplinen verfolgt, so kann man schließen, dass diese Makrotheorie momentan<br />

auf dem besten Wege ist, die Metatheorie von Wandlungsprozessen<br />

in Natur und Gesellschaft zu werden. Beispielhaft für eine solche Sichtweise<br />

ist eine Aufsatzsammlung von Hans-Peter Müller und Michael Schmid aus<br />

dem Jahre 1995 mit dem Titel »Sozialer Wandel«, in <strong>der</strong> die meisten Bei-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!