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Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

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<strong>Telekommunikation</strong> im Wandel 83<br />

den 1920er-Jahren auch beim Telefonieren eingesetzt wurde. Zwar ist<br />

Sprechfunk bereits 1907 praktisch demonstriert worden, sein breiter Einsatz<br />

setzte sich jedoch erst viel später durch. <strong>Die</strong> erste bedeutende transatlantische<br />

Funkfernsprechverbindung wurde 1927 zwischen London und New<br />

York eingerichtet. Ebenfalls in dieser Zeit entstand auch <strong>der</strong> Rundfunk auf<br />

den gleichen technischen Grundlagen.<br />

Ein weiterer Entwicklungsschritt war die Entstehung des Fernschreibers<br />

(Telex), <strong>der</strong> gewissermaßen als ein Vorläufer von Electronic Mail gesehen<br />

werden kann. <strong>Die</strong>ser bildete sich in den 1920er- und 1930er-Jahren heraus<br />

und war zunächst eine reine Prozessinnovation innerhalb <strong>der</strong> Telegrafie, die<br />

<strong>der</strong> Automatisierung von Übertragungs- und Vermittlungsaufgaben diente.<br />

<strong>Die</strong> ersten Fernschreiber wurden kurz vor dem Ersten Weltkrieg in den USA<br />

entwickelt. Zur selben Zeit begann die Firma Siemens auch in Deutschland<br />

mit <strong>der</strong> Produktion eines »Tastenschnelltelegrafen«, <strong>der</strong> später zum mo<strong>der</strong>nen<br />

Fernschreiber weiterentwickelt wurde. Ab 1928 ermöglichte die Deutsche<br />

Reichspost dann die Nutzung dieser neuen Technik durch interessierte<br />

Privatfirmen im öffentlichen Telegrafennetz. Fünf Jahre später wurde in<br />

Deutschland das weltweit erste selbstwahlfähige Fernschreibernetz (Telex)<br />

eröffnet. Sein großes Wachstum begann jedoch erst in den Nachkriegsjahren.<br />

Ende <strong>der</strong> 40er-Jahre gab es in Deutschland noch weniger als 1.000<br />

Teilnehmer. Von 1950 bis in die 80er-Jahre stieg die Zahl <strong>der</strong> Telexanschlüsse<br />

steil an und erreichte im Jahre 1987 den Zenit mit fast 170.000<br />

Teilnehmern. Seit den 80er-Jahren wurde das Telex zunehmend von mo<strong>der</strong>nen<br />

Systemen <strong>der</strong> Datenfernübertragung verdrängt.<br />

In den folgenden Abschnitten werden die unterschiedlichen nationalen<br />

<strong>Telekommunikation</strong>ssysteme auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Entwicklung ihrer Subsysteme<br />

Telegraf, Telefon, Telex und elektronische Datendienste auf statistischer<br />

Basis beschrieben. <strong>Die</strong> Datenquellen entstammen weitgehend den statistischen<br />

Jahresberichten <strong>der</strong> Internationalen Fernmeldeunion, die durch<br />

Angaben in den jeweiligen län<strong>der</strong>spezifischen statistischen Jahrbüchern<br />

o<strong>der</strong> spezifischen historischen Datensammlungen ergänzt wurden (Mitchell<br />

1998; Flora et al. 1987; Banks 1971). <strong>Die</strong> Linien in den verschiedenen Diagrammen<br />

wurden nicht nur aus optischen Gründen leicht geglättet. Mit den<br />

Glättungen wird gleichzeitig die unvermeidbare Ungenauigkeit dieses historischen<br />

Materials berücksichtigt, sowie die bereits erwähnte Absicht betont,<br />

nur »Landkarten im großen Maßstab« zeichnen zu wollen. Zur Wahrung <strong>der</strong><br />

Vergleichbarkeit wird in einigen Diagrammen die Expansion auf die Einwohner-<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Referenzzahlen bezogen. In diesem Sinne beschreiben<br />

die verschiedenen Schaubil<strong>der</strong> zunächst die Expansion und die Nutzung <strong>der</strong>

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