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Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

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Diffusion, nationale <strong>Transformation</strong>en und globale Konvergenz 293<br />

Insofern ist die Fusionswelle in <strong>der</strong> <strong>Telekommunikation</strong> keine bloße Gigantomanie<br />

übermütiger Manager, son<strong>der</strong>n Fusionen sind Überlebensstrategien<br />

in <strong>der</strong> immer unwirtlicher und rauer werdenden globalen »Fitnesslandschaft«.<br />

<strong>Die</strong>s scheint ein sich selbst verstärken<strong>der</strong> Prozess zu sein, in <strong>der</strong> die<br />

zunehmende Konzentration wie<strong>der</strong>um den Selektionsdruck ansteigen lässt<br />

und die diversen Akteure diesem mit weiteren Fusionen zu begegnen versuchen.<br />

Signifikant ist, dass von den größten Firmenübernahmen <strong>der</strong> Jahre<br />

1999 und 2000 sich die überwiegende Anzahl im Bereich <strong>der</strong> neuen Medien<br />

und <strong>der</strong> <strong>Telekommunikation</strong> abspielte. <strong>Die</strong> größten waren die Verbindungen<br />

Vodafone-Mannesmann, AOL-Time Warner sowie MCI-Worldcom. Mit <strong>der</strong><br />

Vodafone-Mannesmann-Fusion entstand <strong>der</strong> größte Mobilfunkbetreiber <strong>der</strong><br />

Welt, <strong>der</strong> inzwischen Netze in annähernd dreissig Län<strong>der</strong>n auf fünf Kontinenten<br />

<strong>der</strong> Welt betreibt. Bereits heute hat dieser Weltkonzern über achtzig<br />

Millionen Kunden. Vor dem Hintergrund des rasanten Wachstums <strong>der</strong> Mobiltelefonie<br />

ist diese Firma, die heute auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Marktkapitalisierung<br />

bereits das größte Unternehmen Europas und eines <strong>der</strong> zehn größten Unternehmen<br />

<strong>der</strong> Welt darstellt, einer <strong>der</strong> allerersten Kandidaten für ein <strong>Telekommunikation</strong>sweltmonopol.<br />

Insofern ist es nicht unwahrscheinlich, dass <strong>der</strong> jetzige internationale<br />

Wettbewerb nur einen transitorischen Zustand darstellt, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Herausbildung<br />

eines internationalen Privatmonopols o<strong>der</strong> -kartells enden könnte,<br />

wenn dieser Entwicklung wettbewerbspolitisch nicht entgegengesteuert<br />

wird beziehungsweise werden kann. Insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> zunehmenden Expansion<br />

des Internets innerhalb des <strong>Telekommunikation</strong>ssystems werden die<br />

Netzwerkexternalitäten und Systemvorteile ansteigen. Größe ist nicht nur<br />

ein Kommunikationsvorteil – je mehr Teilnehmer, desto attraktiver – son<strong>der</strong>n<br />

auch ein Marktvorteil bei <strong>der</strong> Entwicklung des zukünftigen E-Commerce.<br />

<strong>Die</strong>s bedeutet, dass auf regionaler und internationaler Ebene neue<br />

ordnungspolitische Maßnahmen und Regulierungsformen entwickelt werden<br />

müssen, welche die mit dem neuen Entwicklungstrend verbundenen Externalitäten<br />

und Risiken minimieren können beziehungsweise zumindest einen<br />

oligopolistischen Wettbewerb auf Weltebene stabilisieren.

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