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Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

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300 Kapitel 7<br />

Wie in Kapitel 4 gezeigt wurde, hatte sowohl die vertikale als auch die horizontale<br />

Integration viele technische und ökonomische Vorteile, jedoch auch<br />

bestimmte Nachteile, die immense politische Akzeptanzprobleme erzeugten.<br />

<strong>Die</strong> auf rein techno-ökonomischen Zwängen basierende Integrationshypothese<br />

von Thomas Hughes muss deshalb mit weiteren Faktoren kombiniert<br />

werden.<br />

Mit <strong>der</strong> Skizze des Möglichkeitsraumes für institutionelle Arrangements<br />

und <strong>der</strong> Identifikation von endogenen Systemzwängen ist aber noch nicht<br />

beantwortet, wie <strong>der</strong> Selektions- und Anpassungsprozess genau funktioniert,<br />

über den sich ein funktionsadäquates und leistungsfähiges institutionelles<br />

Arrangement herausbildet. <strong>Die</strong>se Anpassung impliziert keine automatische<br />

Re-Adjustierung zwischen Form und Funktion, son<strong>der</strong>n muss aus einer akteurzentrierten<br />

Perspektive immer über – bewusste und unbewusste – akteurbasierte<br />

Selektionen und Anpassungsstrategien rekonstruiert werden.<br />

7.4 Anpassung zwischen Evolution und Entscheidung<br />

<strong>Die</strong> unterschiedlichen Anpassungsmechanismen im institutionellen Evolutionsprozess<br />

sollen nun genauer betrachtet werden. <strong>Die</strong> Fragestellung ist hierbei,<br />

durch welche spezifischen Mechanismen sich institutionelle Arrangements<br />

an die charakteristischen Zwänge und Funktionserfor<strong>der</strong>nisse eines<br />

großtechnischen Systems anpassen. Welche Bedingungen müssen vorliegen,<br />

damit eine weniger angepasste Form durch eine angemessenere Struktur ersetzt<br />

wird? In diesem Sinne kann mindestens zwischen zwei Grundformen<br />

<strong>der</strong> Anpassung entschieden werden.<br />

Anpassung durch unbewusste Selektion<br />

Am bekanntesten ist <strong>der</strong> Mechanismus <strong>der</strong> natürlichen Auslese über Ressourcenkonkurrenz<br />

und differenzielle Reproduktion. Insbeson<strong>der</strong>e in organisationsökonomischen<br />

und populationsökologischen Ansätzen, die komparative<br />

Effizienzvorteile betonen, wird letztlich davon ausgegangen, dass effizientere<br />

Produktions- und Transaktionskostenstrukturen zumindest aus langfristiger<br />

Perspektive gegenüber ineffizienteren Formen relative Überlebensvorteile<br />

besitzen.<br />

Obwohl viele dieser Ansätze in Bezug auf die dabei wirksame Prozessmechanik<br />

eher vage bleiben, steht in <strong>der</strong> Regel zumindest implizit die dar-

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