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Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

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Diffusion, nationale <strong>Transformation</strong>en und globale Konvergenz 287<br />

bisherigen Monopole geöffnet und Wettbewerb eingeführt. Darüber hinaus<br />

wurden viele <strong>der</strong> ehemaligen <strong>Telekommunikation</strong>sverwaltungen in Privatunternehmen<br />

umgewandelt.<br />

Wie oben gezeigt, lässt sich <strong>der</strong> langfristige Zyklus vom Privatwettbewerb<br />

zum Privatmonopol, vom Privatmonopol zum Staatsmonopol und in den<br />

70er- und 80er-Jahren vom Staatsmonopol zurück zum Privatwettbewerb als<br />

institutioneller Markoff-Prozess interpretieren, in dem das institutionelle<br />

Übergangsverhalten <strong>der</strong> verschiedenen Län<strong>der</strong> durch deutliche Unterschiede<br />

in den Übergangswahrscheinlichkeiten zwischen den verschiedenen Zuständen<br />

charakterisiert ist. Im vorliegenden Fall waren die Übergangswahrscheinlichkeiten<br />

sowohl vom Privatwettbewerb zum Privatmonopol als auch<br />

vom Privatmonopol zum Staatsmonopol jeweils sehr hoch, während das<br />

Staatsmonopol ein Stabilitätsgebiet bildete, aus dem unter gleich bleibenden<br />

Bedingungen ein Ausbruch praktisch unmöglich war. Sowohl die Län<strong>der</strong>,<br />

die bereits mit <strong>der</strong> staatsmonopolistischen Regulierungsstruktur starteten,<br />

als auch jene Staaten, die diesen institutionellen Zustand erst über die Pfade<br />

Privatwettbewerb → Privatmonopol → Staatsmonopol erreichten, blieben<br />

im Stabilitätsgebiet des regulierten Privatmonopols o<strong>der</strong> des Staatsmonopols<br />

eingeschlossen. <strong>Die</strong>s lag jedoch nicht daran, dass historische Such- und<br />

Lernprozesse im staatsmonopolistischen Zustand die effizienteste Regelungsstruktur<br />

überhaupt gefunden hätten. Vielmehr war dafür ein Einsperreffekt<br />

(»lock-in«) verantwortlich, <strong>der</strong> das Verlassen dieses lokalen Optimums auf<br />

Grund beson<strong>der</strong>er Formrestriktionen dieses institutionellen Arrangements<br />

praktisch unmöglich machte.<br />

Lokaler Durchbruch und internationale Politikdiffusion<br />

In einigen staatlichen Systemen wurden in den 60er- und 70er-Jahren partielle<br />

Ausbrüche aus einer allzu starken Staatskontrolle versucht. In den<br />

meisten Fällen blieben diese Reformversuche jedoch erfolglos. Erst ein Zusammentreffen<br />

günstiger Umstände machte den Ausbruch aus dem Stabilitätsfeld<br />

auf dem Pfad Privatmonopol → Privatwettbewerb in den 60er- und<br />

70er-Jahren im amerikanischen Kontext möglich, was über die skizzierten<br />

transnationalen Interdependenzen auch die Übergangswahrscheinlichkeit des<br />

Pfades Staatsmonopol beziehungsweise reguliertes Privatmonopol → Privatwettbewerb<br />

erhöhte. Insofern sollte die Annahme einer konstanten Übergangswahrscheinlichkeit,<br />

wie dies bei konventionellen Markoff-Prozessen<br />

<strong>der</strong> Fall ist, modifiziert werden.

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