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Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

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Konklusion 311<br />

ganizational momentum and complacency and, over time, to a sense of organizational<br />

history. (Tushman/Newman/Romanelli 1988: 710)<br />

<strong>Die</strong>s kann bedeuten, dass selbst Akteure in ungünstigen Situationen sich mit<br />

dem Status quo arrangieren müssen, falls eine Positionsverbesserung zu<br />

große Unsicherheit und zu hohe <strong>Transformation</strong>skosten implizieren würde.<br />

<strong>Die</strong>s sollte jedoch nicht mit Freiwilligkeit verwechselt werden. Eher ist dies<br />

ein »leidvolles Festhalten« am Erreichten mangels risikoarmer besserer Alternativen.<br />

<strong>Die</strong>ses Bild stammt von Mancur Olson (1965: 165), <strong>der</strong> den Begriff<br />

»to suffer« für eine Situationskonstellation benutzt, in <strong>der</strong> nicht organisierten<br />

Gruppen im Prozess des kollektiven Handelns auf Grund struktureller<br />

Organisationsbarrieren nichts an<strong>der</strong>es übrig bleibt, als in »Stille zu leiden«<br />

und auf bessere Zeiten zu hoffen.<br />

7.5 Institutioneller Wandel zwischen Gradualismus<br />

und Punktualismus<br />

<strong>Die</strong> Untersuchung <strong>der</strong> Entwicklungsprozesse macht deutlich, dass <strong>der</strong> institutionelle<br />

Wandel in <strong>der</strong> <strong>Telekommunikation</strong> nie kontinuierlich im Sinne einer<br />

stetigen Anpassung an die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Technostruktur stattgefunden<br />

hat. Trotz massiver Umweltverän<strong>der</strong>ungen blieben die verschiedenen<br />

nationalen Regelungsstrukturen über lange Phasen stabil. Der institutionelle<br />

Wandel zeigte eher das treppen- o<strong>der</strong> stufenförmige Entwicklungsmuster<br />

von periodisch durchbrochenen Gleichgewichtsformationen. Weil die jeweils<br />

erreichten Gleichgewichtspunkte jedoch nie wirklich robust waren,<br />

hing es immer von <strong>der</strong> Stärke <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungsschocks ab, ob das zeitweise<br />

Gleichgewicht wie<strong>der</strong> durchbrochen wurde und die konvergente Suche nach<br />

einem neuen Gravitationspunkt von neuem begann. Ob institutioneller<br />

Wandel stattfindet, ist damit letztlich eine Funktion zweier Kraftfel<strong>der</strong>: auf<br />

<strong>der</strong> einen Seite eben jenes <strong>der</strong> »konservierenden Kräfte« o<strong>der</strong> <strong>der</strong> »strukturellen<br />

Trägheit«, durch welche institutionelle Regelsysteme auch gegen ständige<br />

Perturbation in <strong>der</strong> skizzierten Gleichgewichtslage gehalten werden;<br />

und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite jenes <strong>der</strong> »treibenden Kräfte«, durch welche die<br />

Gleichgewichtslagen periodisch immer wie<strong>der</strong> zerstört werden. Beide Kraftfel<strong>der</strong><br />

sollen im Folgenden kurz skizziert werden.<br />

Eine wichtige Schlussfolgerung, die man aus <strong>der</strong> vorliegenden Studie<br />

ziehen kann, ist, dass es nicht sinnvoll ist, Institutionen per se als stabil o<strong>der</strong>

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