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Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

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116 Kapitel 4<br />

No country was able to retain the possession of its telegraph system, and at the<br />

same time leave the telephone in alien hands. The conflict of interests was too<br />

sharp. No country ceased to abandon its telegraphs. Therefore it was compelled<br />

to acquire the telephone.<br />

Damit tritt die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Telekommunikation</strong> in das nächste Stadium,<br />

das in dieser Untersuchung als Konvergenzphase bezeichnet wird. Es geht<br />

darum, wie die verschiedenen nationalen Systeme aus unterschiedlichen<br />

Startpositionen heraus mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert wurden<br />

und durch gleichartige Problemlösungen zu ähnlichen institutionellen Regelungsstrukturen<br />

gelangten.<br />

4.2 Konvergenz zum Staatsmonopol<br />

<strong>Die</strong> untersuchten Län<strong>der</strong> starteten mit ihren <strong>Telekommunikation</strong>ssystemen<br />

von zum Teil unterschiedlichen Positionen. Hieran schloss sich eine Konvergenzphase<br />

an, in <strong>der</strong> sich sowohl beim Telegrafen als auch beim Telefon<br />

im Laufe <strong>der</strong> Zeit ähnliche Regelungsstrukturen herausbildeten, die horizontal<br />

und vertikal stark integriert und politisch stark reguliert waren.<br />

<strong>Die</strong>ser Prozess besitzt Ähnlichkeiten mit <strong>der</strong> konvergenten Evolution in<br />

<strong>der</strong> ökologischen Evolutionstheorie. Sie besagt, dass Organismen unterschiedlicher<br />

Abstammung auf Grund ähnlicher Umweltbedingungen und<br />

ähnlicher ökologischer Rollen zu ähnlichen Formen tendieren. <strong>Die</strong>ses Muster<br />

wird, wie erwähnt, als Analogie bezeichnet. Konvergenzprozesse verweisen<br />

letztlich auf die Intensität des Anpassungsdruckes, den die Umwelt<br />

auf die Organismen ausübt. Im Laufe <strong>der</strong> Zeit passen sich Organismen an<br />

die physiographischen Bedingungen ihrer Lebensräume an. Ähnlich aussehende<br />

Tiere mit ähnlicher Lebensweise werden daher häufig in ähnlichen<br />

Lebensräumen entdeckt. Der Bauplan eines Organismus lässt in diesem<br />

Falle dann auf dessen ökologischen Ansprüche schließen, wie dieser Zusammenhang<br />

im Lebensraumansatz <strong>der</strong> ökologischen Evolutionstheorie formuliert<br />

wird (Remmert 1984: 7–9).<br />

<strong>Die</strong>se Grundidee ist von <strong>der</strong> soziologischen Populationsökologie auf soziale<br />

Organiationsformen angewandt worden. Das Äquivalent für natürliche<br />

Nischen sind hier stabile Handlungs- und Ressourcenkontexte, in denen sich<br />

Organisationen auf Dauer einrichten (Hannan/Freeman 1995). Daraus folgt,<br />

dass Organisationen mit ähnlichen Beziehungen zu ihrer Umwelt weitgehend<br />

identischen umweltbedingten Zwängen unterliegen. Überlebensstrate-

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