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Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

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Diffusion, nationale <strong>Transformation</strong>en und globale Konvergenz 201<br />

Tabelle 6-1 Das Handelsdefizit <strong>der</strong> USA mit Japan in <strong>der</strong> <strong>Telekommunikation</strong><br />

Jahr<br />

Vermittlungsanlage<br />

Handelsbilanz in Millionen US-Dollar<br />

Telefonapparate<br />

An<strong>der</strong>e<br />

Telefongeräte<br />

Total<br />

1976 −11 −6 −9 −26<br />

1977 −15 −5 −14 −34<br />

1978 −35 −13 −21 −69<br />

1979 −47 −10 −19 −76<br />

Quelle: Curran (1982: 188)<br />

Folge musste dann festgestellt werden, dass eine <strong>der</strong>artige Konstellation<br />

langfristig zu <strong>der</strong> schlechtesten Auszahlung für die USA führte. Um diesen<br />

Zustand zu beenden, mussten die Amerikaner letztlich beson<strong>der</strong>s die Japaner<br />

und Europäer zu Marktöffnungen bewegen. <strong>Die</strong>s geschah im Wesentlichen<br />

durch (eines o<strong>der</strong> mehrere) parallele Strafspiele, in denen die Amerikaner<br />

androhten, in an<strong>der</strong>en Handelsbeziehungen, aus welchen wie<strong>der</strong>um<br />

die Japaner o<strong>der</strong> Europäer Vorteile zogen, von Kooperation auf Nichtkooperation<br />

umzuschalten.<br />

Eine <strong>der</strong>artige sequenziell verknüpfte Konfliktkonstellation ist in dem in<br />

Abbildung 6-1 skizzierten Spielbaum dargestellt. Das Spiel beginnt mit <strong>der</strong><br />

akzidentiellen, gewissermaßen »unbeabsichtigten« Marktöffnung <strong>der</strong> Amerikaner.<br />

Danach entscheiden die Handelspartner, ob sie ihre Märkte ebenfalls<br />

öffnen sollen. Ihre Wahl hängt jedoch davon ab, inwieweit die Amerikaner<br />

glaubhaft androhen, bei einem weiteren Verharren im Protektionismus<br />

mit spürbaren Sanktionen zu antworten. <strong>Die</strong>se müssen darüber hinaus so<br />

groß sein, dass aus <strong>der</strong> asymmetrischen Situation resultierende Handelsgewinne<br />

wie<strong>der</strong> beseitigt werden. Nur wenn die erwarteten Sanktionsverluste<br />

größer als die Marktöffnungsgewinne sind, dann werden sich die Handelspartner<br />

ebenfalls für eine Marktöffnung entscheiden.<br />

Soweit die Modellabstraktion des handelspolitischen Konflikts. <strong>Die</strong> Realgeschichte<br />

war natürlich etwas komplizierter: Wenige Jahre nach <strong>der</strong> Öffnung<br />

des amerikanischen Endgerätemarktes geriet die US-<strong>Telekommunikation</strong>sindustrie<br />

unter wachsenden Importdruck. Beson<strong>der</strong>s aus Japan nahmen<br />

die Warenströme dramatisch zu. Mit ähnlichen Problemen in an<strong>der</strong>en Sektoren<br />

− beson<strong>der</strong>s im Automobilbereich − kombiniert, führte dies zu einer<br />

Verschlechterung <strong>der</strong> amerikanischen Handelsbilanz, welcher die amerika-

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