07.01.2013 Aufrufe

Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

122 Kapitel 4<br />

technisch und administrativ aber viel zu aufwändig. Sind Netzübergänge<br />

nicht möglich, treten für Teilnehmer, die Zugang zu beiden Netzen wünschen,<br />

notwendigerweise Verdopplungen auf, die durch den integrierten<br />

Betrieb bei<strong>der</strong> Netze vermieden werden können.<br />

Weitere Integrationsanreize können Verbund- o<strong>der</strong> Systemvorteile darstellen,<br />

wenn die Integration von Netzen o<strong>der</strong> <strong>Telekommunikation</strong>ssystemen<br />

bestimmte Synergieeffekte erzeugt. Ein spezieller Verbundvorteil kann<br />

beispielsweise darin bestehen, dass größere <strong>Telekommunikation</strong>ssysteme<br />

die unterschiedlichen Belastungsspitzen innerhalb des Gesamtsystems besser<br />

umverteilen können (Sharkey 1982). Ferner gehören hierzu auch Erfahrungsvorteile,<br />

die mit <strong>der</strong> Netzgröße steigen. Um alle diese unterschiedlichen<br />

Monopolvorteile umfassen zu können, sind die von Ökonomen für<br />

natürliche Monopole formulierten Bedingungen so generell gehalten, wie<br />

sie letztlich im Konzept <strong>der</strong> »Kosten-Subadditivität« (Baumol et al. 1982)<br />

zum Ausdruck kommen. <strong>Die</strong>ses wurde von Alfred Kahn (1971: 123) wie<br />

folgt beschrieben:<br />

... if there were two telephone systems serving a community, each subscriber<br />

would have to have two instruments, two lines into his home, two bills if he<br />

wanted to be able to call everyone else. Despite the apparent presence of increasing<br />

costs, in short, monopoly is still natural because one company can serve<br />

any given number of subscribers at lower cost than two.<br />

Eine ähnlich strukturbasierte Monopolisierungstheorie stellt die Transaktionskostentheorie<br />

dar. Auch hier wird mit Effizienzvorteilen argumentiert,<br />

die aber nicht nur auf die Produktionsfunktion allein, son<strong>der</strong>n auf den gesamten<br />

Koordinations- und Steuerungszusammenhang einer Leistungserstellung<br />

bezogen werden. <strong>Die</strong> Unterlegenheit marktwirtschaftlicher Wettbewerbsbeziehungen<br />

gegenüber monopolistischen Hierarchien wird hier dadurch erklärt,<br />

dass bei bestimmten Leistungsstrukturen die Summe <strong>der</strong> Produktionsund<br />

Transaktionskosten in einem hierarchisch integrierten Produktionssystem<br />

niedriger sein kann, als wenn die betreffende Leistung von separaten<br />

Herstellern erbracht und über Markttransaktionen integriert würde (Williamson<br />

1996). In <strong>der</strong> <strong>Telekommunikation</strong> kann diese Theorie auch dann angewandt<br />

werden, wenn Konkurrenznetze mit Übergangsmöglichkeiten existieren<br />

und hinsichtlich <strong>der</strong> Kostenvorteile mit einem vollintegrierten Gesamtnetz<br />

verglichen werden. <strong>Die</strong>ses Verrechnungsproblem hat bereits Holcombe<br />

(1911: 113) erkannt:<br />

If the telephone system is not an independent un<strong>der</strong>taking, but is operated in<br />

connection with some other, such as a telegraph, postal, electric power, or even

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!