07.01.2013 Aufrufe

Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

Die Transformation der Telekommunikation: Vom ... - MPIfG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Steuerungsstrukturen großtechnischer Systeme 63<br />

cher spezielle Hügel es sein wird. Da die Variationsmöglichkeiten <strong>der</strong> Organismen<br />

viel zu breit sind, um in <strong>der</strong> gesamten Zeit des Bestehens <strong>der</strong> Erde auch nur<br />

annähernd ausgeschöpft zu werden, gibt es viele Hügel, darunter wahrscheinlich<br />

einige ziemlich hohe, die niemals erstiegen werden. (Simon 1993: 77–78)<br />

Das Festsitzen in lokalen Optima muss jedoch nicht endgültige Stagnation<br />

bedeuten. Landschaften können sich umformen, sodass neue Pfade entstehen.<br />

Entsprechend den Vorstellungen des Punktualismus gab es in <strong>der</strong> Evolutionsgeschichte<br />

in unregelmäßigen Abständen solche Landschaftsumformungen,<br />

die die Perioden <strong>der</strong> Stasis beendeten und Entwicklungsdurchbrüche<br />

ermöglichten.<br />

Pfade zwischen Zufall und Notwendigkeit<br />

<strong>Die</strong> Suche nach besseren Kombinationen lässt sich auf abstrakter Ebene<br />

auch als zufallsgesteuerter <strong>Transformation</strong>sprozess von Zuständen betrachten.<br />

Bereits eine Verkettung von Zufallsprozessen macht bestimmte Zustände<br />

im Gesamtraum <strong>der</strong> Möglichkeiten wahrscheinlicher, an<strong>der</strong>e auch zunehmend<br />

unwahrscheinlicher. Mit stochastischen Modellen lassen sich letztlich<br />

die Zwänge modellieren, die bestimmte Zustandsabfolgen, das heißt Trajektorien,<br />

bestimmen. Liegen bestimmte Restriktionen für Pfadübergänge<br />

vor, dann kann man diese auch als unterschiedliche Übergangswahrscheinlichkeiten<br />

ausdrücken.<br />

<strong>Die</strong> Menge solcher in einem integrierten System stattfindenden Zustandsabfolgen<br />

können als Markoff-Prozess dargestellt werden. Das Markoff-<br />

Modell ist schon lange ein wahrscheinlichkeitstheoretisches Standardmittel<br />

für das Verständnis sozialer Prozessdynamiken aller Art (Ashby 1974; Coleman<br />

1973; Rapoport 1980; David/Foray 1994). Markoff-Modelle beschreiben<br />

die Übergangs- beziehungsweise Verweilchancen zwischen Zuständen<br />

und drücken diese mit unterschiedlichen Transitionswahrscheinlichkeiten<br />

aus. Innerhalb <strong>der</strong> Markoff-Modellfamilie gibt es verschiedene Varianten,<br />

die hier aber nicht interessieren (Langeheine/van den Pol 1990). In <strong>der</strong> einfachsten<br />

Version <strong>der</strong> Markoff-Kette sind die Übergangswahrscheinlichkeiten<br />

pij durch die Zustände Zi, und Zj eindeutig festgelegt. Eine solcher Prozess<br />

ist in Abbildung 2-2d bis f als Graph und als Matrix dargestellt. <strong>Die</strong><br />

acht Orte <strong>der</strong> Fitnesslandschaft werden dabei als diskrete Zustände betrachtet,<br />

zwischen denen Übergangspfade existieren. Im Unterschied zum gerichteten<br />

Graphen und <strong>der</strong> Adjazenzmatrix gibt es hier jedoch die Möglichkeit,<br />

in einem Zustand, zum Beispiel in einem lokalen o<strong>der</strong> globalen Optimum,<br />

zu verharren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!